Posaunenklänge sind besondere Klänge - das stellt Merle Fokkert, Pfarrerin der evangelischen Gemeinde, im Gemeindebrief „Kontakte“ fest. Und das aus einem besonderen Anlass: Der Posaunenchor der Gemeinde wird 25 Jahre alt und das wird am Sonntag (10. 9.) um 10 Uhr mit einem großen musikalischen Jubiläumsgottesdienst in der Erlöserkirche gefeiert.
Es ist aber längst nicht nur das Lob Gottes durch die Musik, das sich die Musikerinnen und Musiker auf ihre Fahnen geschrieben haben. „Unser Repertoire ist heute breit aufgestellt, auch mit weltlicher Musik“, sagt Klaus Freyer, seit 16 Jahren Leiter des Posaunenchors. „Aktuell haben wir auch Jazz und Swing im Programm, Songs von Abba oder Filmmusiken“, ergänzt Trompeter Hans-Josef Böing.
Der neu gegründete Posaunenchor hatte am 28. Juni 1998 seinen ersten Auftritt in einem Gottesdienst in der Erlöserkirche. Anfang 1998 hatte es in Haltern noch keinen Posaunenchor in der Evangelischen Gemeinde gegeben. Aber es gab Bläser, die gerne miteinander musizieren und die Kirchenmusik um ihre Bläserklänge ergänzen wollten.
Proben im Blickpunkt Sythen
„Mit Hilfe eines Aushangs im Schaukasten trafen sich am 13. Mai 1998 Heinz Grabosch, Klaus Freyer und Peter Maschlanka im Paul-Gerhardt-Haus und stellten fest, dass sie zusammen mit Helmut Posdziech und Thomas Seveker eine Gruppe von erfahrenen Bläsern waren, die bereits alle vier Stimmen (Sopran, Alt, Tenor, Bass) besetzen konnten,“ schreibt Peter Maschlanka in einer kleinen Chronik.
Da im Paul-Gerhardt-Haus abends kein Probenraum frei war, trafen sie sich immer mittwochs um 19 Uhr im Gemeindezentrums Blickpunkt in Sythen. An diesem Ort und um diese Zeit finden auch heute noch die wöchentlichen Proben statt.

1999 war der Posaunenchor mit einer Handvoll Bläser immer noch sehr klein, aber er hatte in seinem zweiten Jahr bereits mehr als 10 Auftritte innerhalb und außerhalb der Gemeinde. Inzwischen ist er auf 18 Mitspieler angewachsen, die aus den unterschiedlichsten Generationen stammen, der jüngste ist gerade 12, der älteste 79 Jahre alt.
Der Opa war schuld
Die Mitspieler sind keine Profimusiker. Sie verbindet der Spaß am gemeinsamen Musizieren. „Und wir sind einfach eine tolle Truppe“, findet Hans-Josef Böing. Ihre Wege in den Posaunenchor verliefen sehr unterschiedlich.

„Mich hat mein Opa mit dem Virus infiziert“, erzählt Leiter Klaus Freyer. Er übernahm 2006 die Leitung des Posaunenchors. Nach seiner Pensionierung begann der Pädagoge, ehrenamtlich den Posaunenchor zu schulen und weiterzubilden. Das musikalische Repertoire wurde erweitert und die Konzertauftritte wurden vom Blickpunkt Sythen in die größere Erlöserkirche verlagert.
„Ein Naturtalent“
Sigrid Spieker hatte zunächst in der Grundschule Flöte gespielt. Dann war sie zehn Jahre in Haltern in Akkordeon-Ensembles aktiv. 1994 sattelte sie dann auf Trompete um und nahm Unterricht auf dem Instrument. „Sie ist ein Naturtalent“, findet Klaus Freyer.

Vor 20 Jahren stieß Hans-Josef Böing zum Posaunenchor. „Ich wollte mal wieder musikalisch was machen“, berichtet der ehemalige erste Beigeordnete der Stadt Haltern. In seiner Heimat Bocholt war er in jungen Jahren als Trompeter aktiv gewesen. „Nach dem Abi war das dann aber erstmal eingeschlafen“, sagt er.
Regelmäßige Auftritte in Gottesdiensten, beim Nikolausmarkt, bei Martins-Umzügen, Nikolausumzügen und bei Konzerten auch außerhalb Halterns füllen den Terminkalender des Posaunenchores, der gern auch neue Mitglieder aufnehmen würde. Kontakt gibt es über die Homepage www.pc-haltern.de.

Am Wochenende (9. und 10. 9.) findet in der Erlöserkirche das Kreisbläsertreffen der Kirchenkreise Recklinghausen und Steinfurt-Coesfeld-Borken statt. „Alle Musiker werden am Jubiläumsgottesdienst am Sonntag ab 10 Uhr teilnehmen. Wenn dann 40 bis 50 Bläser zu hören sind, wird das sicher ein beeindruckendes Erlebnis“, freut sich Klaus Freyer.
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