Halterner Künstlerin bringt Inspirationen aus der Natur auf die Leinwand
Kunst im Rathaus
Ob realistische Tierportraits oder abstrakte Strukturen - in Olga Pelsters Bildern ist alles inspiriert von der Natur. Die Werke sind ab jetzt für zwei Monate im Alten Rathaus zu sehen.

Olga Pelster vor ihrem Bild „Versorger“, das einen Papageientaucher zeigt. Links daneben: „Schön, dass du da bist“, das Portrait von einem kleinen Mops. © Pia Stenner
Grellgrüne Pupillen einer schwarzen Katze, wachsame Blicke von drei Schnee-Eulen oder runde Knopfaugen eines kleinen Hundes schauen den Betrachter an, der vor Olga Pelsters Bildern im alten Rathaus steht. „Wesen und Wahrnehmungen“ heißt die Ausstellung der freischaffenden Künstlerin, die am Freitagabend mit einer kleinen Vernissage eröffnet wurde. Die rund 40 Tierporträts und abstrakten Naturbilder in Öl- oder Acrylfarbe schmücken nun zwei Monate lang den ehemaligen Kassensaal und den Ratssaal.
Wie Vögel die Welt wahrnehmen
„Die Natur inspiriert mich“, sagte Pelster über ihre Herangehensweise an die Werke, die zwischen 2016 und 2019 entstanden sind. „Ich habe vor ein paar Tagen eine tote Kohlmeise im Garten gefunden“, schilderte die 43-Jährige ein solches Ereignis in der Natur, aus dem sie die Inspiration für ihre Ansprache bei der Ausstellungseröffnung schöpfte. Denn die glich weniger einer Rede, als einem Vortrag über den „Vogelschlag durch Fensterscheiben“, eine häufige Todesursache von Vögeln in Deutschland. „Ich habe mir dadurch Gedanken gemacht, wie Vögel sehen und wahrnehmen“, so Pelster, „denn das passte ja auch zum Titel der Ausstellung ‚Wesen und Wahrnehmungen‘.“
Mit Malerei auch auf Instagram erfolgreich
2015 präsentierte die gebürtige Russin das erste Mal eigene Bilder im Rathaus, damals aber noch zusammen mit den Werken zwei anderer Künstlerinnen. Nun ist es Pelsters erste Solo-Ausstellung. „Ich habe jetzt erst gemerkt, wie anstrengend das ist, wenn man das so professionell macht“, erzählte die studierte Bauingenieurin und Kunst-Pädagogin lachend.
Gerade in den letzten Wochen habe sie so viel gemalt, dass ihr Handgelenk schon schmerzte und sie Pausen einlegen musste. Dabei ist das Malen eigentlich schon seit Längerem großer Bestandteil ihres Lebens: Als freischaffende Künstlerin gibt die Halternerin im Lavesumer Künstlerhof Workshops und Kurse, malt Auftragsmalereien und auf der Internetplattform Instagram schauen sich über zwölf Tausend Nutzer ihre Bilder an.
Persönliche Gedanken und Gefühle in Kunst verarbeiten
Auch bei der der stellvertretende Bürgermeisterin Hiltrud Schlierkamp kam die Arbeit von Pelster gut an. Schlierkamp sagte, sie freue sich, dass die Werke nun die Räume des Alten Rathauses aufwerteten. „Sie geben einen Einblick in das Innere der Künstlerin, in die persönlichen Gedanken und Gefühle“, beschrieb sie ihre Eindrücke. Noch bis zum 15. Juni werden die Öl- und Acrylgemälde im Alten Rathaus hängen bleiben. Währenddessen denkt Pelster schon über nächste Motive nach: „Mein Mann wünscht sich einen Weißkopfseeadler.“