Mustafa Abubaker Rahman ist in seinem Element. Im Eingangsbereich der Halterner Tafel sorgt er für den Einlass der einzelnen Kunden und ruft die entsprechenden Wartenummern auf. Mit den Menschen aus verschiedensten Nationen zu kommunizieren, macht ihm offensichtlich Spaß.
Vor drei Jahren war Mustafa noch selbst Kunde der Halterner Tafel. Er war zuvor mit seiner Frau Hadil aus dem Irak geflohen. „Eigentlich wollten wir nicht unbedingt nach Deutschland. Unser erstes Ziel war Griechenland. Aber dort war die Situation extrem schwierig“, sagt er. Heute ist Mustafa in Haltern sehr glücklich.
„Wir haben 2021 in der Unterkunft am Lorenkamp gewohnt“, erzählt er. „Und die Tafel war für uns ein Glücksfall, weil wir hier frisches Obst und Gemüse kaufen konnten und der Weg war auch nicht weit.“ Mustafa und Hadil begannen schnell, Deutsch zu lernen, in einer Maßnahme in Recklinghausen, aber auch im Verein Vitus bei Udo Dileweski.
Schichtführer bei McDonalds
„Dort und im Halterner Asylkreis haben wir sehr viele freundliche und nette Menschen kennengelernt“, sagt er. „Deshalb sind wir sehr froh, dass wir in Haltern gelandet sind. Erst waren wir skeptisch wegen der kleinen Stadt, aber heute wissen wir, wie gut es hier ist.“
Inzwischen hat Mustafa einen Job gefunden. Er arbeitet bei MacDonalds, hat es inzwischen zum Schichtführer gebracht. Vor einem Jahr überlegte der 32-Jährige dann, wie er den Halternern etwas vor der Hilfe zurückgeben könnte, die er und seine Frau erfahren hatten. „Und als wir einen Termin bei Vitus in der Stadt hatten, stand da ein Auto der Halterner Tafel davor. Da habe ich gefragt, ob ich dort helfen könnte, und sie haben sofort ja gesagt.“

Seit einem Jahr ist Mustafa deshalb einmal in der Woche von 14 bis 17 Uhr im Tafelladen aktiv. „Meistens kümmere ich mich um den Einlass. Da ich fünf Sprachen spreche, kann ich mich oft auch mit Kunden verständigen, die noch kein Deutsch können“, sagt er. „Hier helfen zu können, wo mir vor einigen Jahren selbst geholfen worden ist, das ist für mich wie ein Traum, denn ich empfinde tiefe Dankbarkeit.“
Übersetzer beim Asylkreis
Mustafa Abubaker hofft, dass sein Duldungsstatus in eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis übergeht. Er hilft gelegentlich als Übersetzer beim Verein Vitus oder beim Asylkreis aus. „Vielleicht kann ich dann auch wieder in meinem erlernten Beruf arbeiten“. Mustafa war in seinem Geburtsland als Logistiker in einer Autofirma beschäftigt. Er würde gern in Haltern bleiben. „Das ist für uns inzwischen eine zweite Heimat geworden“, sagt er.