Nicht überall in Haltern folgen die Radwege der vorgegebenen Richtung. An manchen Stellen müssen Radfahrer nämlich die Straßenseite wechseln, um weiterfahren zu können. Das kann schnell auch sehr gefährlich werden. Deshalb stellt die SPD-Fraktion einen Antrag, über den demnächst im Rat der Stadt beraten wird.
Bei der nächsten Sitzung am 27. März kommt der Antrag auf den Tisch. Darin fordert die Fraktion der Sozialdemokraten, dass konkrete Maßnahmen unternommen werden, um auf Geisterradler hinzuweisen. Gefordert wird, dass Schilder und/oder Piktogramme mit „Geisterradler“ an ausgesuchten Straßen in Haltern angebracht werden. Als Beispiele sind im Antrag die Weseler Straße, Lavesumer Straße, Nordwall und Recklinghäuser Straße genannt.
Aktionswoche für Verkehrssicherheit
Eine Beschilderung alleine reicht der Fraktion aber noch nicht. Darüber hinaus schlagen sie die Durchführung einer Aktionswoche vor. Dabei soll es um das Thema „Geisterradler“ gehen und Radverkehrssicherheit in Zusammenarbeit mit der Polizei erklärt werden. Bereits in anderen Städten fanden solche Aktionswochen schon statt – unter anderem in Marl, Dülmen, Bochum und Münster. Nach Vorstellung der SPD sollte die Maßnahmen für zwei Jahre getestet und anschließend evaluiert werden. Zu überprüfen sei auch, ob die Unfälle mit und durch Geisterradler dadurch abnehmen. Damit solle auf Dauer die Verkehrssicherheit verbessert werden.
Ein konkretes Beispiel für die Problematik mit Geisterradlern gab es zuletzt. Kurz vor Weihnachten machte Radfahrer Bernd Seckfort auf solche Stellen in der Stadt aufmerksam. Unter anderem an der Kreuzung Strandallee/Hellweg und auf dem Bossendorfer Damm. Dort müssen Radfahrer die Fahrbahn kreuzen und die Straßenseite wechseln, da auf der eigentlichen Fahrtseite der Radwege zu Ende ist und auf der gegenüberliegenden Seite erst weitergeht. „Das ist zum Teil lebensgefährlich“, sagte Seckfort damals.

Nachbarn machen es vor
Autofahrer rechnen nicht damit, dass Radfahrer die Straßen kreuzen müssen oder ihnen möglicherweise entgegenfahren müssen, um weiterzukommen. Das führt schnell zu Unfällen.
Dabei kann eine Geisterfahrt auch schnell teuer werden. Wer dabei auf dem Rad erwischt wird, kann mit bis zu 35 Euro (bei Unfallfolge) zur Kasse gebeten werden. Hinzukommt, dass Geisterradler bei einem Unfall eine Mitschuld von bis zu 50 Prozent erwarten könnte.
Schilder und Piktogramme haben auch schon in anderen Städten ihren Weg auf Straßen und Radwege geschafft. Im vergangenen Jahr wurden zuletzt in Marl solche Piktogramme auf den Boden gesprüht. Darauf zu sehen ist das Radverkehrsschild mit einem Geist darauf. Direkt darunter die Aufschrift „Geisterfahrer Seite wechseln!“. Bereits mehrfach wurde die Maßnahme auf den Straßen der Nachbarstadt schon durchgeführt.