Neuer Feuerwehrchef in Haltern Michael Dolega übernimmt zwei Aufgabenbereiche

Neuer Feuerwehrchef in Haltern: Michael Dolega übernimmt zwei Aufgaben
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Die Halterner Feuerwehr hat einen neuen Chef: Seit dem 1. April ist Michael Dolega, der bisherige Einsatzplaner, neuer Leiter der Feuer- und Rettungswache Haltern (und damit Nachfolger von Werner Schulte) und außerdem zunächst für sechs Jahre Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Haltern (und damit Nachfolger von Georg Rohlf).

Für diese zweite Aufgabe war ein Ratsbeschluss notwendig, denn der neue Wehrführer muss vom Rat der Stadt ernannt werden. Das geschah auf der Sitzung am 27. März. In diesem Amt hat Michael Dolega zwei Stellvertreter: Michael Stüer von der Freiwilligen Feuerwehr Hullern und Werner Schulte, den bisherigen Leiter der Hauptwache. „Dadurch steht uns seine langjährige Erfahrung in der Feuerwehrleitung weiter zur Verfügung“, so Michael Dolega.

Michael Dolega erklärt die neue Führungsstruktur damit, dass in allen Städten des Kreises Recklinghausen die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr inzwischen von einem hauptamtlichen Mitarbeiter übernommen wird. Dies werde künftig auch in Haltern der Fall sein, da die Tätigkeit einen sehr hohen Zeitbedarf mit sich bringt, welcher neben dem Beruf schwer zu erfüllen sei.

Erst zum Bundesgrenzzschutz

Der neuer Halterner Feuerwehrchef stammt aus Marl. Michael Dolega wurde 1972 in Marl-Polsum geboren, wo er auch heute noch lebt. Nach der Mittleren Reife ging er zum Bundesgrenzschutz, war 1989 kurzzeitig noch an der innerdeutschen Grenze zur DDR eingesetzt.

Bereits seit 1986 hatte sich Michael Dolega auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Alt-Marl und Polsum engagiert. Zum 1. Januar 1993 verließ er den Bundesgrenzschutz und begann eine Ausbildung bei der Feuerwehr Marl. 1998 besuchte er zusammen mit zwei Kollegen einen Höhenrettungslehrgang und gehörte anschließend zu den Gründern der Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr im Kreis Recklinghausen.

Zum 1. Januar 2024 trat Michael Dolega die Stelle des Einsatzplaners bei der Feuerwehr Haltern an und stieg jetzt zu deren Leiter auf. Er will neue Akzente setzen, aber auch Bewährtes beibehalten. „Da ist Vieles gut gelaufen in Haltern“, sagt er.

Werner Schulte bleibt einer der Stellvertreter von Michael Dolega (li. ) als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Haltern.
Wachleiter Werner Schulte und Einsatzplaner Michael Dolega (l. ) informieren über E-Call Einsätze der Feuerwehr © Jürgen Wolter

Besonders die Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren in den Ortsteilen und der Innenstadt liegt ihm am Herzen. „Sie sind vor allem in den Ortsteilen am schnellsten vor Ort, deshalb ist mir die Kooperation besonders wichtig.“

46 hauptamtliche Feuerwehrleute sind in Haltern tätig. „Dazu kommen noch einmal 242 freiwillige Einsatzkräfte“, sagt Michael Dolega. „Hier ist auch die Jugendarbeit wichtig, um den erforderlichen Nachwuchs zu rekrutieren. Da müssen wir uns zum Glück in Haltern zurzeit keine großen Sorgen machen. Schwieriger ist es allerdings, Notfallsanitäter für den Rettungsdienst zu finden.“

Neuer Brandschutzbedarfsplan

Im Zuge der Umsetzung des neu beschlossenen Brandschutzbedarfsplans werden die hauptamtlichen Kräfte um 12 weitere Feuerwehrleute aufgestockt. Der Löschzug Mitte der Freiwilligen Feuerwehr wird im Gebäude der Sparkasse Haltern ein neues Domizil finden. „Mit den neuen Kräften können wir immer in Staffelstärke zu Bränden ausrücken und selbst unter Atemschutz Brände in Gebäuden bekämpfen“, so der neue Feuerwehrchef.

Auch räumlich muss sich dann in der Hauptwache etwas verändern. Umbau, Anbau oder Neubau: Die endgültigen Entscheidungen sind hier noch nicht gefallen. „In den nächsten Jahren stehen zunächst die Feuerwehrgerätehäuser in den Ortsteilen im Fokus. Sythen und Hullern sowie Lavesum stehen bzw. standen oben auf der Liste. Auch Lippramsdorf und Flaesheim sollen folgen“, so Michael Dolega.

Bei einer Höhenrettungsübung war Michael Dolega 2017 am St. Sixtus Hospital im Einsatz.
Bei einer Höhenrettungsübung war Michael Dolega 2017 am St. Sixtus Hospital im Einsatz. © Jürgen Wolter (Archiv)

Für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung will die Feuerwehr zwei Spezialfahrzeuge anschaffen, wie sie sich in Südeuropa bewährt haben: leichter, kleiner, wendiger und geländegängiger als die Großfahrzeuge. „Hier können wir von den Südeuropäern lernen. Wir haben ja in Haltern auch sehr große Wald- und Vegetationsflächen“, sagt Michael Dolega.

Michael Dolega (52), Vater zweier erwachsener Kinder und seit Kurzem auch Großvater, setzt auf eine moderate Modernisierung der Halterner Feuerwehr. „Ich werde nicht mit dem Besen überall durchkehren“, sagt er. „Ich will lediglich an einigen Stellschrauben drehen, um die Halterner Feuerwehr zukunftsfähig zu machen, aber auf keinen Fall alles verändern.“