Gänsemarkt in Haltern hat große Tradition Seit 26 Jahren „ein voller Erfolg für alle“

Gänsemarkt in Haltern hat viel Tradition: „Ein voller Erfolg für alle“
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Der Halterner Gänsemarkt hat Tradition: Denn schon vor 26 Jahren fand die erste Auflage der Veranstaltung statt. Seither ist sie nicht mehr wegzudenken aus dem Kalender der Stadt und erfreut sich großer Beliebtheit.

Einige Marktteilnehmer der ersten Stunde erinnern sich noch gut an dieses Wochenende, wie Christoph Kleinefeld vom Verein „Haltern am See. Tut gut“. Er erinnert sich: „Der Samstag war völlig verregnet. Aber der Sonntag war dann bei kaltem, aber sonnigem Herbstwetter grandios besucht – ein voller Erfolg für alle.“

Der beliebte Markt fand von Beginn an auf dem historischen Gänsemarkt in der Innenstadt Ecke Turmstraße/Gaststiege statt. „Dieser Platz war der Sammelplatz für die Gänse, die früher täglich von einem Gänsehirten raus aus der Stadt auf die Wiesen geführt wurden. Die meisten Ackerbürger besaßen eigene Haus- und Schlachttiere und machten nur die Tore auf und die Tiere wussten gleich wohin: zum Gänsemarkt“, erklärt er.

Statuen als Erinnerung

Skulpturen sollen daran erinnern: Das dort zu findende Gänse-Ensemble der Bildhauer Janos Gyarmathy und Laszlo Szatmari Juhos ist ein Geschenk der Plattdeutschen Bühne Haltern aus dem Jahre 1992 und unterstreicht die Bedeutung dieses idyllischen Fleckchens.

Zum Stadtjubiläum im Jahr 2014 stiftete der Rotary-Club Haltern am See eine weitere Skulptur: die „Gänseliesel“. Diese wacht seitdem über die kleine Gänseschar. Das komplette Ensemble ist dabei ein Hingucker für große und kleine Besucher der Innenstadt.

Gänsemarkt wechselt den Ort

Im Jahr 2023 wurde der Gänsemarkt allerdings auf den Marktplatz verlegt, weil eine Baustelle in der Nachbarschaft eine Zuwegung und Fluchtwegeplanung unmöglich machte. Gleichzeitig gab es auf dem Event-Markt keine bezahlbaren kleinformatigen Holzhütten mehr zu mieten, die auf den kleinen Gänsemarkt passten. Darum wird der Gänsemarkt in diesem Jahr wieder auf dem Alten Markt stattfinden“, berichtet der Organisator.

Daran lässt sich erkennen, dass die Organisation des Marktes immer mit viel Aufwand verbunden ist. „Es muss eine komplette Infrastruktur geschaffen werden: Hütten, Strom, Wasser, Abwasser, Verkehrsregelungen und vieles mehr“, betont Kleinefeld.

Knifflige Situationen

Auch gilt es, mit unvorhergesehenen Situationen zurechtzukommen, wie die Vogelgrippe im Jahr 2006. Damals galt eine strenge Stallpflicht für Geflügel, weshalb keine Gänse auf dem Markt erlaubt waren. Diese wurden dann kurzerhand durch Ziegen ersetzt. Im Blick haben die Organisatoren dabei stets die Sicherheit der Besucher. Daher wurde in den zwei Corona-Jahren die Veranstaltung auch abgesagt.

„Alljährlich gibt es bei öffentlichen Veranstaltungen zahlreiche Auflagen und Regeln zu befolgen. Enge Absprachen mit den örtlichen Ordnungsbehörden sind selbstverständlich. Seit vielen Jahren ist zudem die DLRG-Ortgruppe Haltern ein treuer Unterstützer unserer Veranstaltung. Dafür sind sie als einziger Verein auf dem Gänsemarkt auch Anbieter und dürfen ihr Ehrenamt präsentieren“, so Kleinefeld.

Aber trotz der umfangreichen Organisation bereitet das Event den Veranstaltern auch Freude – etwa, wenn das „Gänsemarktfegen“ auf dem Plan steht. „Irgendwie ist es ja unsere Veranstaltung. Wie kann man das besser beweisen, als durch gute Pflege? Gänsemarktfegen ist am Sonntag ein Gemeinschaftstermin. Frühmorgens treffen wir uns und fegen den Platz, damit alles schön aussieht. Das Frühstück im Anschluss ist das Dankeschön an alle Helfer“, beschreibt Kleinefeld.

Zwei Frauen stehen an einem Marmeladen-Stand
Der Halterner Gänsemarkt setzt schon immer auf regionale Anbieter und ihre Produkte. © Blanke Thieme-Dietel

Hinweis der Redaktion: Dieser Beitrag erschien ursprünglich am 20. Oktober 2024