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Grundschulen in Haltern öffnen wieder: „Es bleibt ein mulmiges Gefühl“
Corona-Pandemie
Die Kinder kommen an jedem zweiten Tag, die Klassen werden geteilt: Unter besonderen Vorzeichen öffnen am Montag wieder die Halterner Grundschulen. Lehrer schwanken zwischen Freude und Sorge.
Am Montag (22. Februar) öffnen in Haltern auch die Grundschulen wieder. „Wir freuen uns auf unsere Schüler und befürworten diese Öffnung“, sagt Veronika Beher, Schulleiterin der Silverbergschule und Sprecherin in der Halterner Grundschulen, auf Nachfrage. „Aber es schwingt auch Angst mit, denn die Auswirkungen der neuen Corona-Mutationen dürfen wir nicht unterschätzen.“
Allerdings werden nicht alle Kinder gleichzeitig unterrichtet. „Wir haben die Klassen in zwei Gruppen unterteilt, es kommt jeweils pro Tag nur die Hälfte der Schüler, die dann alleine an einem Zweiertisch sitzen“, so Veronika Beher.
Schulleiter haben sich abgestimmt
Die Schulleiterin der Silverbergschule hat sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Haltern über das konkrete Vorgehen abgestimmt. „Das handhaben alle ähnlich, es gibt nur wenige Unterschiede“, sagt sie.
Auf dem Schulgelände tragen alle Schüler eine Maske, die sie aber abnehmen dürfen, wenn sie an ihrem Tisch Platz genommen haben. „Das machen die Schüler toll“, sagt Veronika Beher. „Ich habe es mir selbst schon angesehen. Wenn sich eine Lehrerin nähert und sie eine Frage besprechen, dann setzen sie automatisch die Maske auf, die direkt am Platz liegt. Anschließend nehmen sie sie wieder ab, das macht gar keine Probleme.“

Veronika Beher leitet die Silverbergschule. © Foto: Pia Stenner
Alle Halterner Grundschulen haben sich dazu entschlossen, tageweise zu wechseln. „Eine Gruppe kommt an der Silverbergschule jeweils montags und mittwochs, die andere dienstags und donnerstags. Am Freitag kommt wechselweise jeweils eine andere Gruppe“, sagt Veronika Beher.
Sie zieht diese Lösung einem wochenweisen Wechsel vor. Der tägliche Wechsel ermögliche eine größere Kontinuität. „So kann man immer am übernächsten Tag auch die Aufgaben kontrollieren und regelmäßig besprechen“, so Veronika Beher. „Die Schüler müssen nicht selbstständig arbeiten, sondern haben das Gefühl von normalen Hausaufgaben.“ Außerdem müssten bei diesem Wechsel die Eltern nicht mehr so oft als Lehrer einspringen, so Beher.
Corona-Mutationen bereiten Sorge
Sorgen machen der Schulleiterin aber insbesondere die neuen Mutationen des Corona-Virus, da man nicht einschätzen könne, wie schnell sie sich ausbreiten. „Dass auch Kinder ansteckend sind, ist inzwischen erwiesen, deshalb bleibt bei uns Lehrern aber auch bei den Eltern ein mulmiges Gefühl“, sagt die Schulleiterin. „Die Kolleginnen und Kollegen unterrichten als Fachlehrer auch nicht nur in einer Klasse, sondern oft in mehreren.“ Ein Ansteckungsrisiko sei dabei nicht auszuschließen. Sie begrüßt, dass das Land jetzt den Lehrern FFP2-Schutzmasken zur Verfügung stellt, würde aber regelmäßige Tests oder auch Impfungen begrüßen.
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
