
© Jürgen Wolter
Greifvogelauffangstation in Haltern ist geschlossen - Ersatz ist in Sicht
Forsthof Haard
Jahrzehntelang wurden kranke und verletzte Greifvögel und Eulen am Forsthof Haard in Haltern gepflegt. Jetzt ist die Auffangstation geschlossen. Doch für die Zukunft gibt es gute Neuigkeiten.
Ob verletzter Turmfalke oder ein Sperber, der sich in eine Turnhalle verirrt hatte: An der Greifvogel- und Eulenauffangstation des Regionalverbandes Ruhr (RVR) am Forsthof Haard fanden viele versehrte Vögel ein vorübergehendes Zuhause, wurden liebevoll gesund gepflegt und in den meisten Fällen anschließend wieder in die Freiheit entlassen.

Wer einen verletzten Greifvogel findet, muss jetzt weiter fahren. © Jürgen Wolter
Wer jetzt zum Forsthof kommt, findet allerdings nur einen Zettel mit dem Hinweis, dass die Station geschlossen ist und man sich im Notfall an einen Tierarzt oder die Wildvogelauffangstationen in Wesel oder Hattingen wenden möchte. Was ist passiert? Wir haben beim RVR nachgefragt.
Juliane Saebel, zuständige Fachbereichsleiterin Waldsoziale Gemeinwohlleistungen beim RVR Ruhr Grün, erklärt auf Anfrage der Halterner Zeitung, dass der verantwortliche Mitarbeiter den Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen konnte. „Daher ist die Station bereits seit Anfang des Jahres geschlossen.“
In Haltern werde es auch keine solche Station mehr geben, sagt Juliane Saebel. Stattdessen liefen gerade die Planungen für den Neubau einer Greifvogel- und Eulenauffangstation in Dorsten-Lembeck. Am Hof Punsmann, wo die Biologische Station des Kreises Recklinghausen seit Jahren beheimatet ist und auch die RVR-Ranger ihren Sitz haben, wird sie entstehen. „Zurzeit laufen die Ausschreibungen für den Architekten“, führt die Fachbereichsleiterin weiter aus. Ende 2022 soll die Station unter Federführung des RVR Ruhr Grün dann eröffnet werden.

Seit Jahren ist die Biologische Station auf dem Hof Punsmann im Naturpark Hohe Mark zu Hause. © Foto: Elisabeth Schrief (A)
Mehr Platz und einen Bereich für Besucher soll die Station bekommen. „30 Tiere können dann dort gleichzeitig gepflegt werden, es gibt einen Innenbereich und große Freiluftvolieren“, verrät sie erste Details. Wildvögel, die nicht mehr ausgewildert werden können, sollen dort dauerhaft leben und eine Attraktion für Besucher sein.
Drei Fachkräfte kümmern sich um die Station
Insgesamt sollen eine Falknerin und zwei Falkner dort arbeiten. Neben Sebastian Rohloff und Claudia Walter, die bereits ausgebildete Falkner sind, macht zurzeit Marc Fischer einen entsprechenden Lehrgang.
Einen ersten möglichen Bewohner hat die neue Station bereits jetzt: Ein Bussard ist zurzeit in Pflege. „Der Tierarzt hat bestätigt, dass er nicht mehr ausgewildert werden kann“, berichtet Juliane Saebel.
Wildvogelstation Paasmühle, Thorsten Kestner, Paasstraße 107, 45527 Hattingen, 02324/ 72849, info@paasmuehle.de, www.paasmuehle.de
Vor mehr als zwanzig Jahren über ein Praktikum zum Journalismus gekommen und geblieben. Seit über zehn Jahren bei Lensing Media, die meiste Zeit davon als Redakteurin in der Nachrichten- und Onlineredaktion in Dortmund. In Haltern seit September 2019.
