Firma GFM aus Haltern in Weltmarktführer Was Kaffee-Filter und OP-Abdecktücher verbindet

Spezialmaschinen aus Haltern: Firma GFM ist Weltmarktführer
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3600 Kaffeefilter pro Minute können Maschinen produzieren, die in Haltern hergestellt werden. Die Firma GFM ist einer der weltweit führenden Hersteller von Maschinen für die Produktion von Patienten-Wärmedecken, Abdecktüchern im Operationssaal und Papier-Kaffeefiltern.

„Wir planen, bauen und liefern diese Maschinen in die ganze Welt“, sagt Geschäftsführer Evangelos Maurantzas. „Es sind nicht die billigsten, aber die Qualität ‚Made in Germany‘ hat weltweit einen hervorragenden Ruf.“

Nicht nur in den USA, Mexiko oder Europa sind die Maschinen zu finden. Sie stehen auch in Nordafrika, China, Japan, Südkorea. 80 Prozent der Produktion wird ins Ausland geliefert.

Die Wurzeln des Unternehmens liegen aber nicht in Haltern, sondern in Castrop-Rauxel. Dort gründete Herbert Gawarecki 1972 ein Ingenieurbüro zur Konstruktion von Fertigungsmaschinen für Hygieneartikel. „Er war ein sehr fähiger und kreativer Ingenieur“, sagt Evangelos Maurantzas. Bereits 1975 erwarb der Firmengründer neue Geschäftsräume und verlegte den Firmensitz nach Haltern am See. Hier ist die Firma seitdem an der Lohausstraße beheimatet.

Seit 1980 eigener Maschinenbau

1980 wurde das Ingenieurbüro um einen eigenen Maschinenbau erweitert. Fertigungsanlagen für Hygieneartikel, Kaffeefilter und OP-Abdecksysteme wurden entwickelt, konstruiert und auch selbst gebaut. 1988 erfolgte aufgrund der Ausweitung internationaler Geschäftsbeziehungen die Gründung der GFM Maschinenbau GmbH. Erstmals lieferte GFM eine Anlage in die USA.

Nach einer Umstrukturierung und einem Eigentümerwechsel wurde das Unternehmen 2015 in GFM Spezialmaschinenbau GmbH umbenannt. Inhaber ist jetzt ein Privatunternehmer, Evangelos Maurantzas stieg vor drei Jahren in die Geschäftsführung ein.

Zwei Männer schauen vor einer Maschine in Pläne.
Dominique Pinzer (l.) und Wladislaw Klein bei der Planung einer Anlage, die 60 OP-Tücher pro Minute produzieren kann. © Jürgen Wolter

Ziel des Unternehmens sei es heute, das Wachstum für die Zukunft zu stabilisieren und auszubauen, sagt Evangelos Maurantzas. Die Firma ist dabei, sich neue Segmente für ihre Produktion zu erschließen. „Ein Bespiel sind Maschinen für die Produktion von Filtern unterschiedlicher Art“, so der Geschäftsführer. „Dafür müssen wir das Rad nicht neu erfinden, es gibt viele Parallelen, wir können mit Modifizierungen viel erreichen.“

GFM investiert außerdem in die weitere Digitalisierung des Unternehmens. „Damit ist es möglich, weltweit unsere Fertigungsanlagen zu überwachen und zu warten, wenn Probleme auftreten sollten“, so Maurantzas. Serviceleistungen sind ebenfalls ein Geschäftsfeld.

Ökologische Verpackungen

Die meisten der Produkte, die auf GFM-Maschinen hergestellt werden, sind Einwegprodukte. „Das ist bei Kaffeefiltern oder OP-Abdeckungen auch nicht zu ersetzen“, sagt Evangelos Maurantzas. „Trotzdem hat sich GFM entschlossen, zusammen mit weiteren Partnern Fertigungsanlagen für ökologische Verpackungen zu entwickeln.“

Etwa in der Gastronomie, aber auch bei Verpackungen von Hygieneartikeln sei diese Entwicklung sinnvoll. „Da spielt uns die politische Lage in die Hände“, sagt Evangelos Maurantzas.

26 Meter lang ist die Produktionsstraße für OP-Tücher, die GFM zurzeit in der Firmenhalle montiert.
26 Meter lang ist die Produktionsstraße für OP-Tücher, die GFM zurzeit in der Firmenhalle montiert. © Jürgen Wolter

Zurzeit beschäftigt das Unternehmen in Haltern 25 Mitarbeiter. Und sucht neue, auch Auszubildende. „Da haben wir aber leider das Problem, das viele Unternehmen heute haben: Der Fachkräftemangel macht auch uns zu schaffen“, sagt Evangelos Maurantzas.

Auszubildende und Fachkräfte werden deshalb gesucht. „Unsere Produktion ist relativ speziell, auch Fachkräfte brauchen eine Einarbeitungszeit“, sagt der Geschäftsführer.

Mit Gleitzeit, 36-Stunden-Woche, E-Bike-Leasing und besonderen vermögenswirksamen Leistungen, versucht das Unternehmen, attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten. Ein zukunftssicherer Arbeitsplatzt dürfte Bewerbern sicher sein.

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