Mehr als 200 Angehörige, Freunde und Vertreter des öffentlichen Lebens standen vereint in der noch immer andauernden allumfassenden Trauer an der Gedenkstätte, die wie ein Klassenzimmer gestaltet ist.
„Von diesem Pult aus geschieht kein Unterricht. Er ist eine in Stein gehauene Erinnerung“, sagte Pfarrer Karl Henschel. Er betete im Namen der Angehörigen: „Zeig uns, Gott, wie wir uns gegenseitig stützen können.“
Ein Versprechen
Karl Henschel begleitete Annette Bleß, Mutter einer verunglückten Schülerin, ans Mikrofon. Sie las aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 5: ...selig sind die Trauernden. Ein ergreifender Augenblick. „Noch will das Alte unsre Herzen quälen“, sangen die am Gedenkort Versammelten, der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde berührte mit seiner Musik die nach Trost und Zuversicht suchenden Angehörigen.
„Dieser wichtige Ort der stillen Trauer und des stillen Gedenkens an unsere Schüler und ihre Lehrerinnen unterstreicht das Versprechen der ganzen Stadt, insbesondere an die Eltern und Angehörigen. Denn erst, wenn wir Ihre Kinder vergessen haben, sind sie wirklich tot“, sagte ein ergriffener Bürgermeister Bodo Klimpel.
Wohltuendes Zeichen
Er dankte anlässlich der Einsegnung den beiden Kirchen in Haltern. Sie seien in herausragender Weise in dieser schweren Zeit für die Trauernden rund um die Uhr da gewesen. „In einer Zeit, in der Kirche durchaus oft Ziel von Kritik ist, ein wohltuendes Zeichen.“
Dechant Martin Ahls segnete jeden einzelnen der für die 18 Opfer gepflanzten Bäume und das Pult aus Granit mit den Namen der Schüler und Lehrerinnen. „Hier beten und hoffen wir, gedenken und werden still in der Erinnerung an das, was am 24. März geschah.“
Fünf Schüler liegen seitlich der Gedenkstätte beerdigt. Ihre Gräber sind überreich mit Blumen, Briefen, Bildern und Erinnerungen aus ihrem Leben geschmückt. Viele verweilten dort nach der Einsegnung. Tief berührt, schweigend. Schwerer Last verlieh die Sonne, die gestern durch die Bäume schien, einen Hoffnungsschimmer.