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Gefälschte Impfpässe in Haltern: Mehrere Fälle sind der Polizei bekannt
Betrug
Wer einen gefälschten Impfpass benutzt, begeht Urkundenfälschung. Das scheint Ungeimpfte nicht davon abzuhalten. In Haltern ist die Zahl von gefälschten Impfausweisen plötzlich gestiegen.
Die Beschränkungen für Ungeimpfte nehmen immer weiter zu. Damit steigt der Druck, sich impfen zu lassen. Es gibt aber auch Leute, die partout gegen eine Impfung gegen das Coronavirus sind. Um den Beschränkungen für sie zu umgehen und auch den täglichen Tests, wählen sie den illegalen Weg: gefälschte Impfpässe.
„Eine Bekannte kam zu mir und sagte, sie könnte mir einen gefälschten Impfausweis besorgen“, erzählt uns eine Halternerin, die anonym bleiben möchte. Ihr Name ist der Redaktion bekannt. „Sie selbst hätte auch einen und schon mehrere vermittelt. Das würde 200 Euro kosten. Wenn der Arzt auffliegt, ist das Geld weg.“ Es sei kein Arzt aus Haltern gewesen, der die gefälschten Impfpässe ausstellt. Aber sie sind in Haltern im Umlauf.
Für die Ungeimpfte selbst kam das nicht infrage. „Ich habe da Abstand von genommen. Da hab ich zu viel Schiss vor. Dann lasse ich mich lieber impfen.“
Fünf Fälle von gefälschten Impfausweisen in Haltern bekannt
Bis Ende September gab es in Haltern keine der Polizei bekannten Fälle von gefälschten Impfausweisen. Das hat sich in den vergangenen Monaten aber geändert. Die Polizei Recklinghausen weiß von zwei Fällen im Oktober, im November waren es sogar drei Fälle in der Seestadt. Dabei handelt es sich um ein Betrugsdelikt, was zum Teil hohe Strafen nach sich ziehen kann.
Meistens können die Taten geklärt werden, wie Polizeisprecherin Corinna Kutschke mitteilt. „Den Tatverdächtigen hat man in der Regel direkt dabei.“ Gefälschte Impfausweise fallen zum Beispiel auf, wenn jemand damit in die Apotheke geht, um einen digitalen Impfnachweis zu beantragen. Oder wenn jemand versucht, einen gefälschten Impfpass im Internet zu verkaufen.
Wie erkennt man einen gefälschten Impfpass?
Es ist nicht einfach, ein Impfzertifikat auf Echtheit zu überprüfen. Trotzdem gibt es einige Indizien, die für eine Fälschung sprechen könnten.
- Name auf dem Impfpass passt nicht mit dem im Personalausweis zusammen
- Impfdatum und Impfabstände passen nicht. Beispiel: Vielerorts impfen Hausärzte erst seit April 2021. Ist das Datum älter, könnte das ein Indiz für eine Fälschung sein.
- Aufbau des Impfpasses: Bei Fälschungen handelt es sich häufig um einen neu ausgestellten, gelben Impfpass. Bei neuen Impfpässen gibt es allerdings mittlerweile eine Extra-Seite für Corona-Impfungen
- Chargen-Nummern: Die Sticker einer Biontech-Impfung tragen mittlerweile ein Wasserzeichen, Moderna-Sticker haben einen 2D-Code
- Impfzentrum oder Arzt existieren nicht
Bilder von Impfpässen in Sozialen Medien spielen den Betrügern häufig in die Karten. Deswegen sollte unbedingt darauf verzichtet werden, ein Foto des eigenen Impfpasses ins Internet zu stellen.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
