Andreas Bösing vom Frischemarkt Bösing in Lippramsdorf setzt bei manchen Produkten auf regionale Lieferanten.

Andreas Bösing vom Frischemarkt Bösing in Lippramsdorf setzt bei manchen Produkten auf regionale Lieferanten. © Benjamin Kübart

Frischemarkt Bösing in Haltern: „Lieferengpässe gibt es in allen Bereichen!“

rnLebensmittel

Manche Artikel sind weiterhin heiß begehrt, bestimmte Produkte sind regelmäßig vergriffen. Andreas Bösing aus Haltern sieht darin keine Neuheit und setzt stattdessen auf regionale Produkte.

Haltern

, 14.08.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Sturm auf’s Toilettenpapier während der Corona-Pandemie oder leere Speiseöl-Regale nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine – die Bilder von fehlenden Artikeln in Halterner Lebensmittelmärkten waren präsent. Aber sind sie das auch heute noch?

„Lieferengpässe gibt es in allen Bereichen“, sagt Andreas Bösing. Er ist Geschäftsführer und Inhaber des Frischemarktes Bösing in Lippramsdorf. Die Engpässe treten in verschiedenen Bereichen auf: „Zum Beispiel bei Tiefkühlfisch, Milchprodukten und Senf – es gibt auch ein paar Nudeln, die nicht kommen.“

Mehr Probleme seit Corona

Der Halterner sagt, dass diese Lieferprobleme schon immer da gewesen wären. Durch den Beginn der Pandemie seien sie lediglich vermehrt aufgetreten. „Wenn bei 13.000 Artikeln knapp 50 Stück fehlen, dann ist das nicht die Menge.“ Auf dem Lieferschein sehe das zwar schlimm aus, in den Regalen gebe es jedoch keine Lücken.

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Wenn spezielle Produkte knapp werden, bestelle Andreas Bösing eine größere Menge bei seinem Lieferanten in Minden. „Bei unersetzbaren Artikeln, wie Trockenpflaumen, Konserven oder Naturjoghurt kommt dann einfach eine andere Marke“, erklärt er. „Dann gibt es vielleicht nur noch eine Sorte Himbeersirup, nicht mehr mehrere.“

Produkte aus der Region

Hat die Industrie auch bei der Lieferung von Alternativen Probleme, kann Bösing auf Artikel aus der Region setzen: Eier aus Reken, Milch von Bauern aus umliegenden Höfen, Fruchtsäfte aus Recklinghausen oder saisonale Produkte – wie Erdbeeren und Himbeeren – aus dem Münsterland. Etwa 60 Lieferanten aus der Region versorgen ihn mit den Waren, zu denen auch Nudeln, Blumen oder Fleisch gehören. Nur der Bestellvorgang und die Organisation sei anstrengend, sagt der Unternehmer, denn jeder Lieferant will die Bestellung auf einem anderen Weg erhalten – ob per Computer, Fax oder Telefon.

Auch Blumen kauft Andreas Bösing bei einem regionalen Anbieter ein.

Auch Blumen kauft Andreas Bösing bei einem regionalen Anbieter ein. © Maximilian Konrad (A)

Die Rückmeldung auf die regionalen Produkte falle positiv aus. „Die Kunden finden das toll“, sagt Andreas Bösing. „Der Preis ist absolut vertretbar. Sie sind nicht so teuer, denn sie haben einen kürzeren Lieferweg. Außerdem gibt es weniger Zwischenhändler. Das spart viel Sprit.“ Auch die Inflation wirke sich bei den regionalen Produkten weniger stark auf den Preis aus.

Auch andere Lebensmittelhändler in Haltern teilen mit, mit Lieferschwierigkeiten umgehen zu können. „Einzelne Artikel können aufgrund von Verzögerungen bei unseren Lieferanten nach wie vor kurzzeitig vergriffen sein“, erklärt die Pressestelle von ALDI Nord auf Anfrage.

Auch die EDEKA-Märkte der Seestadt können laut Presseabteilung des Unternehmens eine „ausreichende Versorgung mit allen Produkten des täglichen Bedarfs sicherstellen.“ Die Unternehmen Klaas und Kock, Netto sowie LIDL haben sich bis Redaktionsschluss nicht zur Frage nach Lieferengpässen in Haltern geäußert.