Auch nach der Corona-bedingten Zwangspause bleibt die Sauna des Freizeitbads Aquarell in Haltern geschlossen. Das hatten die Stadtwerke als Betreiber kürzlich mitgeteilt. Jetzt wurde das gemeinsam mit dem Aufsichtsrat beschlossene Konzept für den Weiterbetrieb dieses Hallenbad-Bereichs vorgestellt.
Wie Geschäftsführer Carsten Schier erklärte, soll ein neues „höhenverstellbares Aktivbecken nach modernen Standards“ in dem ehemaligen Saunabereich errichtet werden. „Dieses Becken eröffnet uns zahlreiche neue Möglichkeiten“, sagte Schier. Es gebe eine sehr hohe Nachfrage nach Kinder-Schwimmkursen. Zudem wolle man das bereits bestehende Angebot deutlich erweitern.
12,5 Meter lang und 8 Meter breit soll das neue Becken werden. Mittels Hydraulik kann es auf eine Tiefe von bis zu 1,60 Metern abgesenkt werden. „Das Becken mit seinen technischen Möglichkeiten bietet uns die Chance, uns optimal auf die jeweiligen Bedürfnisse einzustellen“, meinte Schier.
Dort, wo sich aktuell noch die Sauna befindet, sind unter anderem sanitäre Anlagen, Duschen und Umkleiden vorgesehen. Das Becken selbst kommt in einem 150 Quadratmeter großen Anbau im ehemaligen Saunagarten unter.
Hier sollen Kinderschwimm-, Nixen- und Bambini-Plansch-Kurse, aber auch Aqua-Cycling und -Fitness, Reha-Sport sowie weitere Bewegungs- und Gesundheitskurse angeboten werden. Auch Schwimmsport-Vereine und andere Organisationen sollen Kurszeiten buchen können - auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Rund 70 bis 80 Kurse zusätzlich zu den bereits bestehenden 50 pro Jahr seien denkbar, erläuterte Sabine Vogelsang, die bei den Stadtwerken für den Bereich Freizeit zuständig ist. Über eine zu geringe Nachfrage macht man sich keine Sorgen. „Die Nachfrage ist da“, sagt der Stadtwerke-Chef. „Wir sind davon überzeugt, dass es eine hohe Auslastung über viele Jahre hinweg geben wird.“ Das neue Kursangebot solle mit der bestehenden Mannschaft und externen Anbietern umgesetzt werden.
Generationenübergreifend
„Von dem Angebot profitieren viele Altersgruppen und Sportbegeisterte“, hob Bürgermeister Andreas Stegemann hervor. Über alle Generationen hinweg. Die breite Masse fühle sich davon angesprochen, prophezeite er. Es stelle einen echten Mehrwert für Haltern dar.
Selbstverständlich gehen die Verantwortlichen auch von einem wirtschaftlichen Mehrwert aus. Verschweigen wollte Stegemann aber nicht, dass das Aquarell auch künftig ein Zuschussgeschäft bleibe.
Im kommenden Jahr soll mit dem Bau begonnen werden. Wenn es nach Schier und Stegemann geht, „so schnell wie möglich“. Ein konkretes Datum gebe es aber noch nicht. Ausgegangen wird von etwa einem Jahr Bauzeit.
Zum Investitionsvolumen wollte sich Carsten Schier nicht äußern. Es seien noch nicht alle Gewerke zusammen, nicht alle Angebote eingeholt worden, hieß es. Über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren soll das Projekt abgeschrieben werden.

Von einem Weiterbetrieb der Sauna hatte ein Gutachter aus energetischen und wirtschaftlichen Gründen abgeraten. „Es war ein überschaubarer Besucherkreis in der Sauna“, deutete Andreas Stegemann auf nicht zufriedenstellende Besucherzahlen hin. Zudem gebe es in Haltern im Hotel Seehof, aber auch in der Umgebung viele deutlich attraktivere Sauna- und Wellness-Angebote, mit denen die Aquarell-Sauna nicht hätte mithalten können.
Rund 200.000 Besucher
Stattdessen wolle die Stadt Haltern „über die nächsten Jahrzehnte“ an ihrem Hallenbad festhalten. Rund 25.000 Schüler und 25.000 Vereinsmitglieder sowie im Schnitt 150.000 Besucher zählt allein das Aquarell-Hallenbad jedes Jahr.
Aus für Sauna im Aquarell: „Ärgerlich, wenn eine schöne Sauna vor sich hin gammelt“
Bei Hartmanns im Hühnerstall ist immer was los: Viele Besucher wollen Miniaturwelt sehen
Lichterfahrt trotzte Regenwetter in Haltern: Viele Fotos vom Trecker-Konvoi