Franz-Josef Endejan säubert das Halterner Stadtgebiet im Alleingang

Sauberes Haltern

Dass die Aktion „Sauberes Haltern“ wegen Corona nicht stattfinden konnte, hat den Halterner Franz-Josef Endejan nicht vom Müllsammeln abgehalten. Und das Ergebnis ist beeindruckend.

Haltern

, 24.05.2020, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Franz-Josef Endejan nahm die ausgefallene Sammelaktion in Haltern zum Anlass, allein aktiv zu werden.

Franz-Josef Endejan nahm die ausgefallene Sammelaktion in Haltern zum Anlass, allein aktiv zu werden. © privat

Im Jahr 2004 fand die Müllsammelaktion „Sauberes Haltern“ zum ersten Mal statt. Seither organisiert der Fachbereich „Technische Dienste“ der Stadt Haltern jährlich einen Aktionstag, an dem immer mehr Halternerinnen und Halterner gemeinsam Parkanlagen, Kindergartengelände und Teile der Innenstadt von Müll befreien.

Das Equipment wie feste Handschuhe, eine Müllzange und die Müllsäcke wurden dabei von der Stadt gestellt. Auch eine Helferparty zum Tagesabschluss auf dem Gelände des Baubetriebshofs war stets Teil des Konzepts. Wegen der Coronapandemie mussten in diesem Jahr die Vereine, Schulen, Kindergärten und aktiven Bürgerinnen und Bürger zuhause bleiben - die für den 28. März geplante Aktion fiel aus.

67 Säcke Müll in acht Wochen gesammelt

Franz-Josef Endejan ließ sich dadurch nicht von seinem Vorsatz abbringen: „Es gibt gute Gründe, aktiv zu werden, um die Stadt zu säubern.“ Schmunzelnd fügt er hinzu: „Gerade auch bei Corona schadet es ja nicht, sich draußen an der frischen Luft zu bewegen.“

So wurde er in diesem Jahr allein aktiv – das Ergebnis kann sich sehen lassen: 67 Säcke Müll trug er in den letzten acht Wochen zusammen.

In den letzten Jahren war er schon immer ehrenamtlich aktiv, leitete andere Menschen an, mit ihm gemeinsam auf dem Stadtgebiet den Müll einzusammeln. „Für mich gilt das Motto, nicht nach links oder rechts wegzuschauen, sondern auch aktiv zu werden.“

Städtische Mitarbeiter unterstützen ihn

Also zog er immer wieder, ausgestattet mit einer Zange, um den Müll greifen zu können, los. Immer wieder, wenn er an bestimmten Punkten einen oder mehrere Säcke mit Unrat gefüllt hatte, sagte er im Baubetriebshof Bescheid, sodass die städtischen Mitarbeiter mit einem Fahrzeug kamen, um diese anzuholen. Egal, ob am Park-&-Ride-Platz an der B 58 oder auf Schulhöfen.

Franz-Josef Endejan kann noch immer nicht verstehen, was so manche Menschen bewegt, immer und überall ihren Müll wegzuwerfen. „Selbst einige Kanister mit chemischen Inhalten waren dabei“, ärgert er sich. Am Ende aber sieht es das Positive und möchte am liebsten auch andere dafür begeistern, den Müll aufzusammeln. „Es kann doch einfach nicht sein, dass wir unsere so schöne Umgebung verschandeln, da müssen wir gegenhalten.“

Jetzt ist für den 68-Jährigen erst einmal Schluss: „Mir tun die Knochen weh, ich brauche jetzt erst mal eine Pause.“ Bürgermeister Bodo Klimpel bezeichnet diese Aktion als „sehr lobenswert“.

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