Als der Forensik-Standort Haltern diskutiert wurde, lud die Halterner Zeitung Leser zu einem Besuch in der LWL-Klinik Herne ein. Das Foto von dort zeigt: Die Patienten leben ständig überwacht von Kameras.

© Archivfoto Steffe

Forensik Haltern: Landschaftsverband schafft mehr als 150 Arbeitsplätze

rnMaßregelvollzugsklinik

Der Landschaftsverband ist Träger von sechs Maßregelvollzugskliniken für Westfalen-Lippe, drei weitere neue Kliniken hat er auf der Agenda: Hörstel, Lünen und Haltern am See.

Haltern

, 06.03.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Maßregelvollzug ist in Nordrhein-Westfalen eine staatliche Aufgabe. Als Träger von forensischen Kliniken führt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) den gesetzlichen Auftrag der „Besserung und Sicherung psychisch kranker und suchtkranker Straftäter“ für das Land NRW durch. Bislang verantwortet der LWL sechs Maßregelvollzugskliniken, drei weitere neue Kliniken werden hinzukommen: Hörstel, Lünen und Haltern am See.

„Von den drei Neubauprojekten beschäftigen den LWL als zukünftigen Träger zunächst die neue Klinik in Hörstel, da deren Bau nun konkret in Aussicht steht“, erklärt eine LWL-Sprecherin aus der Maßregelvollzugsabteilung. Bei den anderen beiden Klinikvorhaben laufen bekanntlich die Vorbereitungen beim Land noch.

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Es mache aus Sicht des LWL nur Sinn, frühestens rund drei Jahre vor Baufertigstellung und Einzug mit den Vorbereitungen auf Träger-Seite zu beginnen. Dazu gehören unter anderem Aufstellung und Abstimmung von Belegungs-, Behandlungs- und Sicherheitskonzepten oder die Akquise, Schulung und Ausbildung von Personal für die Klinik.

Blick auf die Maßregelvollzugsklinik Herne: Die Trägerschaft hat 2011 der Landschaftsverband Westfalen-Lippe übernehmen. Er wird auch die Klinik in Haltern leiten.

Blick auf die Maßregelvollzugsklinik Herne: Die Trägerschaft hat 2011 der Landschaftsverband Westfalen-Lippe übernehmen. Er wird auch die Klinik in Haltern leiten. © LWL

Zu den Vorbereitungen gehört auch die Gründung eines Planungsbeirates. Der LWL hatte bereits 2013 die Stadt aufgefordert, 24 Mitglieder für diesen Beirat zu benennen - was auch geschah. Das Gremium ist vermittelndes Bindeglied zwischen Öffentlichkeit und Klinik. Weil das Vorhaben Haltern dann zunächst zurückgestellt wurde, hat der Beirat noch nie getagt.

Kliniken in Trägerschaft des LWL

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe ist Träger von sechs Maßregelvollzugskliniken in Westfalen-Lippe: in Lippstadt-Eickelborn, Schloss Haldem/Stemwede, Rheine, Marsberg, Dortmund, Herne. Mit Dortmund (2006) und Herne (2011) ist der LWL auch Träger nicht nur historisch gewachsener Kliniken wie das Zentrum für forensische Psychiatrie in Lippstadt-Eickelborn, sondern auch von neuen forensischen Kliniken, die er gemeinsam mit dem Land zusammen eingerichtet und als Träger neu übernommen hat.

Mit der Stadt Haltern am See wurde nach Auskunft aus Münster vereinbart, einen Planungsbeirat erst dann konkret einzuberufen, wenn es auch konkrete Planungen aufseiten des Landes gibt.

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Der LWL betont, dass er ausreichend Erfahrungen auch in der Einrichtung und im sicheren Handling einer neuen Maßregelvollzugsklinik hat. Die genaue Anzahl des eingesetzten Personals wird im Rahmen von Budgetverhandlungen mit dem Land etwa ein Jahr vor Inbetriebnahme festgelegt. Erste Schätzungen für Hörstel, die wie Haltern über 150 Betten verfügen wird, gehen von einem Bedarf an rund 150 Vollkräften aus. Da manche Beschäftigten in Teilzeit arbeiten, wird die Zahl der Mitarbeitenden höher ausfallen.

Aktuell werden die Voraussetzungen für eine Bauvoranfrage an die zuständige Bezirksregierung geschaffen.

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