Mehr Geflüchtete kommen nach Haltern Caritas und Kirche stellen Honorarkraft ein

Mehr Geflüchtete: Caritas und Kirche stellen Honorarkraft ein
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Die Stadt geht davon, dass sie schon in Kürze weitere Geflüchtete über die Bezirksregierung Arnsberg zugewiesen bekommt. Denn in diesem Jahr sind laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bereits über 80.000 Asylanträge gestellt worden.

„Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Anstieg von 80 Prozent“, erklärte Helmut Lampe, Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales. In diesen Zahlen sind Menschen aus der Ukraine nicht enthalten, denn sie durchlaufen kein Asylverfahren.

Im Ausschuss Generationen und Soziales gab er einen Überblick über die aktuelle Situation in Haltern. Vor zwei Monaten hatte die Stadt die Quote zur Aufnahme von geflüchteten Menschen nach dem Aufnahmegesetz zu 111 Prozent erfüllt. Haltern hatte 71 mehr Personen aufgenommen als gefordert. Aktuell liegt die Quote „nur“ noch bei 100,26 Prozent, was einem Plus von zwei Personen entspricht. Helmut Lampe bezeichnete die Entwicklung als „rasant“. Denn der Zustrom geht weiter.

Die Stadt hat inzwischen nur noch begrenzt Plätze zur Verfügung. Neuankömmlinge, die sich im Asylverfahren befinden, werden in der Erich-Kästner-Schule oder im ehemaligen Camp Sythen untergebracht. Außerdem ist die Containeranlage am Bahnhof mit 160 Plätze soweit hergerichtet, dass Geflüchtete einziehen können.

Durch die Nutzung der Seestadthalle und der entsprechenden Anrechnung der Aufnahmekapazität kann sich die Stadt zumindest noch bis Oktober retten. Eine Verschärfung der Unterbringungs-Probleme wie in anderen Städten Nordrhein-Westfalens ist zunächst noch nicht zu erwarten.

Denn die Seestadthalle bleibt bis zum 31. Oktober Landesunterkunft. Hier sind die Plätze jedoch auf 120 reduziert worden. Es geht um Konfliktvermeidung. Denn hier finden inzwischen nicht nur Ukrainer, sondern Geflüchtete aus unterschiedlichsten Herkunftsländern eine vorübergehende Bleibe.

Weitere Zuweisungen

Parallel zu den Asylbewerbern werden Haltern auch bereits anerkannte Flüchtlinge mit einer Wohnsitzauflage für Haltern zugewiesen. In den letzten zwei Monaten kamen zehn alleinstehende Männer aus Syrien. „In den kommenden Wochen erwarten wir weitere Zuweisungen“, gab Helmut Lampe einen Ausblick. Ziel der Stadt ist, Wohnungen auf dem privaten Immobilienmarkt zu finden.

Bei den Menschen aus der Ukraine sei das in Zusammenarbeit mit dem Asylkreis, dem Caritasverband und der Kirchengemeinden sehr gut gelungen, so Helmut Lampe. Sie leben vorwiegend in Wohnungen, die sie selbst oder die Stadt anmieten.

Der Caritasverband und die katholische Kirche wollen nun eine Honorarkraft anstellen, die sich um die Geflüchteten kümmert, die schon lange auf Wohnungssuche sind. Helmut Lampe ist dankbar: „Das entlastet die kommunalen Ressourcen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration.“

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