Vom Marktplatz in die Geschäfte Die Winter-Version des Halterner Feierabendmarktes

Vom Markt in die Geschäfte: Die Winter-Version des Feierabendmarktes
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Der Feierabendmarkt ist keine Erfindung von „Haltern am See. Tut gut“, aber der Verein hat diese Idee im April 2023 erstmals in die Seestadt getragen. Vom Erfolg ist Vereinsvorsitzender Toddy Geldmann überwältigt: „Hier trifft sich die Gemeinschaft aus Haltern, der Feierabendmarkt ist wie ein kleines Heimatfest.“

Dass der überwältigend gut besuchte Feierabendmarkt in 2024 eine Fortsetzung findet, ist für die Marktbeschicker klar. Fans dieses Formats müssen allerdings nicht bis April warten: Am 18. Januar dürfen sie sich auf eine Sonder-Edition freuen.

Christian Zehren, der die Organisation des Marktes verantwortet, entwickelt mit einem Team für das Winter-Event eine neue Strategie. Dazu gehört, dass der Markt seinen Veranstaltungsort, den Alten Markt zwischen Sixtuskirche und Rathaus, verlässt und in die Läden zieht. „Wir verlagern ihn nach innen und überlassen es jedem Geschäft, wie es die Marktbeschickung gestalten möchte“, beschreibt Christian Zehren das Konzept.

„Unser Ziel ist, die Lust auf Geselligkeit mit dem Spaß am Einkaufen zu verbinden.“ Der eine bietet Kulinarisches an, der andere holt einen DJ ins Haus, der nächste überlässt einem Verein das Feld: Vieles sei vorstellbar, so Christian Zehren. Gerade feilt der Verein an einer ansprechenden Gestaltung. Kosten, Aufwand und Resonanz entscheiden am Ende, ob es sich um eine einmalige Veranstaltung handelt oder Wiederholungen wünschenswert sind.

„Wir haben eine Marke geschaffen“

An der Regelmäßigkeit des Feierabendmarktes von April bis September gibt es allerdings nichts zu rütteln. „Wir haben eine Marke geschaffen“, ist Christian Zehren überzeugt. Halterner hätten von Anfang an gezeigt, dass sie diese Veranstaltung schätzen. „Weil sie unkompliziert und ungezwungen ist und weil sie völlig ohne besonderes Styling auskommt.“ Der Verein „Haltern am See. Tut gut“ müsse gar nicht die Werbetrommel über die Stadt hinaus rühren. „Wo etwas Gutes stattfindet, da kommen die Menschen hin“, sagt Christian Zehren - wie bei der Musikveranstaltung „Sommer am See“ an seiner Kajüte.

Christian Zehren und Toddy Geldmann vor einer Bücherwand
Christian Zehren (l.) und Toddy Geldmann (Haltern am See. Tut gut) können sich eine Weiterentwicklung des Feierabendmarktes vorstellen, aber größer soll er nicht werden. © Elisabeth Schrief

Was die Gäste natürlich nicht sehen, ist der Aufwand, der hinter diesem Marktgeschehen steckt. Ein ganzer Arbeitstag müsse für die Vor- und Nachbereitungen eingeplant werden - von 14.30 Uhr (dem Aufbaubeginn) bis Mitternacht. „Dieser Aufwand ist angesichts des strahlenden und dankbaren Publikums aber gerechtfertigt“, findet Toddy Geldmann, der selbst auch immer mit zu den Aktiven gehört. Mit dem überwältigenden Feedback habe er überhaupt nicht gerechnet.

Nach Feierabend mit Kolleginnen und Kollegen etwas trinken und essen, Freunde zwanglos im „Wohnzimmer“ der Stadt zu treffen und sich auszutauschen, dabei ein wenig DJ-Musik zu hören - das kommt gut an. „Mein Ziel ist noch, eine Brücke zu den Geschäften zu schlagen, damit auch sie von dem Event profitieren“, sagt Christian Zehren. Doch bei einem Marktbeginn um 17 Uhr und Geschäftsschluss größtenteils um 18 Uhr ist das schwierig. Gleichwohl möchte er die Halterner motivieren: „Runter von der Couch, rein in die Stadt!“

Markt soll gemütlich bleiben

Um die Attraktivität des Feierabendmarktes zu bewahren, soll dieser nicht größer werden. Einen Wechsel der Marktbeschicker und eine Weiterentwicklung des Abends können sich Christian Zehren und Toddy Geldmann durchaus vorstellen, aber „wir wollen nicht immer mehr und immer größer“. Der Feierabendmarkt solle gemütlich bleiben, sonst gehe sein Charme verloren.

Daraus soll auch keine Partybühne werden wie beim Feierabendmarkt in Recklinghausen. „Jetzt sprechen wir alle Generationen an, dieser Vorteil könnte uns verloren gehen.“

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