Eine junge Frau sitzt vor dem Brunnen in der Halterner Innenstadt

Die 18-jährige Julie Annuß darf bei der Landtagswahl in NRW am 15. Mai 2022 zum ersten Mal wählen. © Anne Schiebener

Erstwählerin Julie Annuß (18): „Komisches Gefühl, mitbestimmen zu können“

rnLandtagswahl 2022

Fast 800.000 junge Leute in NRW dürfen am 15. Mai zum ersten Mal wählen. Eine davon ist Julie Annuß aus Haltern. Was sie sich vor der Landtagswahl von den Parteien gewünscht hätte.

Haltern

, 11.05.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es sind nur noch wenige Tage bis zur Landtagswahl am 15. Mai. Von rund 13 Millionen Wahlberechtigten in Nordrhein-Westfalen wählen an diesem Tag 785.900 junge Leute zum ersten Mal. Eine davon ist Julie Annuß. Die 18-jährige Erstwählerin kommt aus Haltern am See.

Wahlberechtigt sind alle Deutschen, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben und mindestens ab dem 29. April 2022 in Nordrhein-Westfalen wohnen.

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Für Julie Annuß ist es wichtig, wählen zu gehen. Am Wahlsonntag wird sie mit ihren Eltern im Wahllokal vor Ort wählen. „Ich will das mal richtig miterleben“, sagt die 18-Jährige, die sich deswegen gegen die Briefwahl entschieden hat.

„Da war die Wahl gar kein Thema“

Etwa eine Woche vor der Landtagswahl weiß Julie Annuß noch nicht zu 100 Prozent, welchen Parteien sie ihre zwei Stimmen geben wird. Eine Tendenz hat sie aber schon. „Ich will mich aber erst noch besser informieren“, sagt sie.

Bislang hat sie ihre Informationen aus verschiedenen Videos zur Wahl bekommen. Auch Interviews in der Zeitung hat Julie Annuß gelesen. „Ich hätte mir gewünscht, dass es mehr in der Schule behandelt wird“, sagt die 18-Jährige. „Da war die Wahl gar kein Thema. Dabei ist es ein wichtiges Thema, denn es geht um unsere Zukunft.“

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Mehr Ansprache von den Parteien hätte sich die Erstwählerin ebenfalls gewünscht. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass uns Erstwählern so richtig erklärt wird, was los ist“, sagt Julie Annuß. Auch als sie mit ihren Freunden gesprochen hat, ist der Tenor zur Wahl eher: Es ist Pflicht, aber wirklich informiert werden sie nicht. „Das muss jeder selbst machen“, sagt die Halternerin.

Mischung aus Zielen der Partei und Kandidaten muss passen

Für Julie Annuß muss die Mischung aus Persönlichkeit des Kandidaten und Zielen der Partei stimmen. „Nur weil ich jemanden sympathisch finde, finde ich nicht automatisch die Ziele der Partei gut“, sagt die Schülerin. „Aber wenn ein Kandidat unsympathisch ist, dann wirft es auch kein gutes Licht auf die Partei. Beides sollte passen.“

Vor ihrer ersten Wahl ist Julie Annuß zwar nicht aufgeregt, sie sagt aber: „Es ist schon was Neues und ein komisches Gefühl, dass man mitbestimmen kann. Ich freue mich nicht besonders, aber ich bin gespannt, wie das alles ablaufen wird im Wahllokal.“