Am Ufer der Stever schwimmen aktuell viele tote Fische.

Am Ufer der Stever schwimmen aktuell viele tote Fische. Gelsenwasser prüft, wie es zu dem Fischsterben kommen konnte. © Dietmar Müller-Bonner

Erschreckendes Video: Tausende tote Fische in der Stever in Haltern

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In Haltern schwimmen seit dem Wochenende Tausende tote Fische in der Stever. Die Gelsenwasser AG äußert sich zu dem Sterben und denkt über Konsequenzen nach.

Haltern

, 21.08.2022, 17:00 Uhr

Kleine Fische liegen zu Hunderten tot im Schlamm und dümpeln im Wasser am Ufer. Nein, diese Bilder stammen nicht von der Oder, sondern aus Haltern. In der Stever gab es am Wochenende ein Fischsterben. Die toten Tiere liegen in einem Abschnitt zwischen dem Hullerner und Halterner Stausee.

Dietmar Müller-Bonnern wohnt genau an dem betroffenen Teil der Stever. Für ihn kommen die toten Fische nicht überraschend: „Es ist jedes Jahr das Gleiche.“ Schon in den vergangenen Tagen habe sich die Katastrophe angekündigt: „Wir merken das hier immer direkt. Der Fluss fängt in den Tagen vorher immer an zu riechen und die Hunde haben vor drei Tagen Durchfall bekommen, als sie vom Wasser getrunken haben.“

Für ihn ist sind die toten Fische gerade in diesem Jahr besonders tragisch: „Wir haben uns gefreut, dass es wieder Jungfische gibt hier bei uns in der Stever, aber jetzt ist alles wieder vorbei.“

Vor einer Woche war der Sauerstoffgehalt noch gut

Noch vor einer Woche hat sich André Ziegert, Pressesprecher der Gelsenwasser AG gegenüber der Redaktion optimistisch gegeben: „Der Sauerstoffgehalt der Stever beträgt aktuell 8 mg pro Liter, das ist ein guter Wert.“ Das Unternehmen hatte in Kooperation mit der Stadt Haltern in den vergangenen Jahren mehrere Belüftungssysteme gebaut, um den Sauerstoffgehalt in der Stever stabil zu halten.

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Sprecherin Heidrun Becker äußert sich am Sonntag zu dem Fischsterben: „Bis Freitag war der Sauerstoffgehalt völlig ausreichend.“ Es wurden täglich Proben genommen, um den Sauerstoffgehalt zu prüfen. Am Wochenende sei die Stever dann gekippt. Woran das liegt, kann Heidrun Becker noch nicht genau festmachen: „Das könnte mit dem Algensterben zusammenhängen.“ Wenn die Algen nach ihrer alljährlichen Blüte absterben, zieht das den Sauerstoff aus dem Fluss.

Neue Erkenntnisse im Laufe des Montags

Nun werde man prüfen, ob es noch weitere Sauerstoffpumpen in dem Stever-Abschnitt zwischen Hullerner Stausee und Stausee braucht. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gelsenwasser seien vor Ort. Auf Facebook schreibt das Unternehmen: „Die Belüfter laufen seit letzter Woche. Wir suchen nach der Ursache und arbeiten zusammen mit der Feuerwehr an einer Lösung.“ Heidrun Becker verspricht am Sonntag (21. August): „Wir nehmen gerade neue Proben, am Montag gibt es dann mehr Ergebnisse zur Ursache.“

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Auf Facebook zeigen sich viele Nutzerinnen und Nutzer schockiert und verärgert über das erneute Fischsterben. So schreibt ein User: „Mittlerweile jedes Jahr eine Katastrophe.“