Anschlüsse für Waschmaschinen werden installiert, Trennwände als Raumteiler eingezogen und Türen ausgetauscht, um die brandschutzrechtlichen Vorgaben zu erfüllen. In der ehemaligen Erich-Kästner-Schule in Haltern laufen aktuell verschiedene baulichen Maßnahmen.
Hintergrund ist die Ertüchtigung der einstigen Förderschule, um dort weitere Geflüchtete unterbringen zu können. Mit der Ankunft der ersten Ukraine-Flüchtlinge wurde in der Erich-Kästner-Schule zum 1. April 2022 eine Notunterkunft eingerichtet. Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilt, leben dort aktuell 75 Menschen. „Es werden dort Kapazitäten zur Unterbringung von bis zu maximal 150 Personen geschaffen“, sagt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier.
Sie führt aus: „Ob dann tatsächlich auch alle Plätze benötigt werden, wird maßgeblich von den weiteren Zuweisungszahlen in den nächsten Monaten bis zur Inbetriebnahme der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes abhängen.“
Noch keine neue Bleibe für Seestadtkids
Um „Nutzungskonflikte“ zu vermeiden, soll die Großtagespflege Seestadtkids laut Stadtverwaltung künftig nicht mehr in der Erich-Kästner-Schule bleiben. Für die Kinder werden dringend neue Räumlichkeiten gesucht.

„Ein Umzug liegt in aller Interesse“, sagte Bürgermeister Andreas Stegemann im November in einer Pressemitteilung der Stadt. Was genau die Stadt Haltern mit „Nutzungskonflikten“ meint, bleibt allerdings unklar.
Nach Informationen dieser Redaktion ist es in der Vergangenheit zu Konflikten zwischen den beiden Einrichtungen gekommen. Demnach gab es verbale Auseinandersetzungen, Sachbeschädigungen und unangemessenes Verhalten gegenüber den Betreuungspersonen der Seestadtkids.
Die Suche nach einer neuen Unterbringung für die Seestadtkids läuft schon seit einigen Monate - aber bislang ohne Erfolg. „Wir haben bereits diverse Angebote überprüft“, sagt Sophie Hoffmeier.
Stadt bittet Bürger um Hilfe
Die Liste an Anforderungen für den neuen Standort ist lang. „Eine Großtagespflege mit 9 Kindern benötigt bestimmte Rahmenbedingungen, die erfüllt werden müssen“, so die Stadtsprecherin. „Möglichst mehr als 100 Quadratmeter werden benötigt.“
Sie führt aus: „Idealerweise sollte die Großtagespflege über eine eigene Etage verfügen. Es braucht eine Küche, geeignete Schlafräume, Sanitäranlagen und Aufenthaltsräume. Brandschutzaspekte und Fluchtwege müssen berücksichtigt werden. Die Räumlichkeiten sollten, wenn möglich, im Erdgeschoss liegen, über eine Außenfläche verfügen und nah zur Stadtmitte gelegen sein.“
Daher wiederholt sie den Appell, dass sich Bürgerinnen und Bürger bei der Stadt Haltern melden können, wenn sie Hinweise auf geeignete Räumlichkeiten für die Seestadtkids haben. Als Ansprechpartnerin wird Christina Sip genannt. Das geht telefonisch 02364/933340 oder per Mail an christina.sip@haltern.de.
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