Empfang gestört - das ist ganz gewiss kein Service-Highlight
Meinung
Vom Kunden zum Bittsteller: So fühlt sich Familie Hagemann gerade. Seit Wochen hat sie weder Internet- noch Telefonempfang. Das ist blamabel für einen führenden Telekommunikationsanbieter.

Die Telekom bekleckert sich beim Service nicht immer mit Ruhm wie der Fall in der Hullern zeigt. © picture alliance/dpa
Die Deutsche Telekom versorgt Millionen Haushalte mit Telefon- und Internetanschlüssen. Auch Familie Hagemann ist ein treuer Kunde dieses Unternehmens, das damit wirbt, das Leben der Menschen zu vereinfachen und zu bereichern. Die Hullerner Landwirtsfamilie hat gerade - nachvollziehbar - einen ganz anderen Eindruck von dieser Firma.
Seit Wochen „rennt“ sie ihrem Anbieter hinterher, weil es eine gravierende Störung gibt, die ihren Betrieb extrem beeinträchtigt. Geht man so mit treuen Kunden um? Bei der Störungsstelle bleibt die Familie ewig lange in Warteschleifen hängen und wird dann vertröstet. Auf Technikerhilfe wartet sie nach zwei Kurzbesuchen vergebens. Kein Wunder, dass sie auf eine arrogant wirkende Telekom nicht mehr gut zu sprechen ist.
Erst als die Halterner Zeitung und die Bundesnetzagentur nachfragen, gibt es ein „Lebenszeichen“. Das ist ganz sicherlich der falsche Weg für ein Unternehmen, das behauptet, immer für seine Kunden da zu sein. Man entschuldigt sich, spricht von einem komplexen Fall und so weiter. Der Gipfel ist die Aussage, der Kundenservice habe Hagemanns leider telefonisch nicht erreichen können. Dabei hat die Telekom selbst die Rufumleitung der Festnetznummer auf ein Familien-Handy geschaltet.
Auf ihrer Internetseite prahlt die Telekom damit, die Hilfe bei Störungen gehöre zu den Service-Highlights. Nein! Im Falle Hagemann jedenfalls klingt das wie Aufschneiderei.