Eiszeit im Vorgarten: Freundinnen entwickeln verführerische Geschäftsidee

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Eiszeit im Vorgarten: Freundinnen entwickeln verführerische Geschäftsidee

rnJohannesstraße 44

Tanja Berse und Kathrin Hericks sind Nachbarinnen, Freundinnen und seit Neuestem auch Geschäftspartnerinnen. Sie verkaufen im Vorgarten frisch gezapftes Eis.

Haltern

, 30.04.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei einem „Hugo“ sponnen sich Tanja Berse und Kathrin Hericks eine Idee zusammen. Sie wollten nicht nur beste Freundinnen sein, sondern auch Geschäftspartnerinnen. „Anfangs wurden wir von unseren Ehemännern belächelt“, aber die beiden jungen Frauen konnten sie inzwischen voll auf ihre Seite ziehen. Das Projekt ist schließlich süß und verführerisch und nach reiflichen Überlegungen umgesetzt: Im Vorgarten von Familie Berse an der Johannesstraße 44 steht jetzt ein Softeis-Automat.

Dafür haben Tanja Berse (36) und Kathrin Hericks (38) zunächst eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet. Das war ein einfacher Weg, um ihr Unternehmen in die Welt zu rufen, denn für eine GbR ist kein Mindest-Stammkapital nötig. Dann kauften sie einen Softeis-Automaten bei einer Firma in Emsdetten und belegten eine Hygieneschulung nach dem Infektionsschutzgesetz.

Rund um die Uhr fluffiges Eis und manchmal Seifenblasen

Und nun steht der Automat an der Johannesstraße und liefert 24 Stunden zart schmelzendes Softeis. Schutz bietet ihm eine Strandhütte - ein hundertprozentiges Familien-Freunde-Projekt. Im Giebel ist ein Guckloch, daraus werden ab und an Seifenblasen schweben.

Hans-Werner Kenkel, „unser bester Postbote“ (Tanja Berse), erhielt eine süße Gratis-Stärkung für seinen weiteren Arbeitsweg.

Hans-Werner Kenkel, „unser bester Postbote“ (Tanja Berse), erhielt eine süße Gratis-Stärkung für seinen weiteren Arbeitsweg. © Schrief

Der Automat funktioniert ganz einfach. Man wirft zwei Euro ein, zieht ein Waffelhörnchen, steckt es nebenan in ein Fach und schon fließt in schönen, zarten Bögen ein Vanille-Softeis hinein. Dass das lecker ist, kann Postbote Hans-Werner Kenkel nur bestätigen. Als er mit seinem Fahrrad gerade um die Ecke kommt, ziehen ihm Tanja Berse und Kathrin Hericks eine cremig-weiche Sonderportion. „Weil er für uns der netteste Postbote Halterns ist.“

Zum 1. Mai gibt es ein „Sahnehäubchen“ oben drauf

So wie er interessierten sich viele gleich am ersten Tag, am 28. April, für das Eis-Büdchen. „Es spricht sich gerade enorm herum“, lacht Tanja Berse. Sie und Kathrin Hericks mögen Softeis besonders. „Diese Softeis-Liebe verbinden wir mit unseren Urlauben auf Texel“, erzählen die beiden.

So funktioniert‘s

Die spezielle Konsistenz von Softeis wird durch eine flüssige Eismischung in den Maschinen erreicht, die zu etwa 75 Prozent aus pasteurisierter Milch sowie aus Wasser und Zucker besteht. Sie wird in den Gefrierzylinder der Eismaschine gefüllt und auf minus 6 Grad Celisius abgekühlt. Ein Rührwerk im Zylinder hält die gekühlte Mischung in ständiger Bewegung. Nur eine dünne Eisschicht, die an der Oberfläche des Zylinders gefriert, wird von scharfen Schabern abgekratzt und per Überdruck mit Luft aufgeschäumt als Softeis in einen Waffeltrichter abgelassen.

Sie sind überzeugt, für ihr Geschäft einen guten Standort gefunden zu haben. Die Johannesstraße ist als Verbindung zum Stausee viel frequentiert. Hierher spazieren auch die Maigänger und deshalb gibt es zum 1. Mai eine besondere Überraschung. Jeder, der sich ein Eis zieht, erhält als „Sahnehäubchen“ und attraktives Werbemittel bunte Streusel, Schoko- oder Erdbeer-Sauce gratis dazu.

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Eis-Automaten gibt es bereits in der Region, Softeis-Automaten noch nicht. Tanja Berse, die gelernte Bankkauffrau, und Kathrin Hericks, die Vermessungs-Ingenieurin, sind deshalb sehr euphorisch, dass ihr Geschäft laufen wird.