Der Teamtag im Kindergarten St. Andreas Hullern am Montag (6. März) sollte für die Kolleginnen angenehm beginnen. Deshalb schloss Leiterin Mareike Zaun die Einrichtung an der Schulstraße am frühen Morgen als Erste auf, um ein Frühstück für alle vorzubereiten. Was als schöner Start in die Woche gedacht war, mündete in einem Schock.
Einbrecher waren irgendwann am Wochenende durch ein aufgehebeltes Fenster in die Kita eingestiegen und hatten eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Sogar vor dem Spielzeug der Kinder hatten die Täter in ihrer Zerstörungswut nicht haltgemacht. Bildschirmarbeitsplätze, Schranktüren, Wandleuchten und Fenstersonnenschutz wurden ruiniert und ein Holzregalbrett aus der Verankerung gerissen.
Das Schlimmste sei die Beschädigung des Aquariums im Foyer gewesen, in dem alle Fische qualvoll verendeten. „Wegen des ausgelaufenen Wassers mussten wir gerade neu angeschaffte Teppiche entsorgen“, sagt Mareike Zaun.

Die Täter hätten auf der Suche nach Diebesgut keinen Raum im Kindergarten verschont. „Sie waren sogar auf dem Dachboden und im Heizungsraum“, so die Kitaleiterin. Dankbar ist das Kita-Team über die Unterstützung der Hullerner Eltern. Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich gewesen, den Betrieb so schnell wieder aufzunehmen. „Der Zusammenhalt zwischen Kindergarten und Eltern war für uns sehr wichtig“, bestätigt Mareike Zaun.

Sie findet es erschütternd, dass sich die Täter am Schutz- und Spielraum von Kindern vergriffen haben. Und das offensichtlich völlig sinnfrei. „In unseren Kindertageseinrichtungen befinden sich kein Geld und auch keine Wertgegenstände. Unsere Einrichtungen sind Orte, an denen Kinder einen wertschätzenden und respektvollen Umgang erlernen und sich zu einer gemeinschaftsfähigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeit entwickeln“, betont Cordula Borgsmüller von der Verbundleitung der katholischen Kindertageseinrichtungen St. Sixtus.

Eine Nachricht, die von den Tätern zurückgelassen wurde, zeigt ihre Unkenntnis und auch ihre Verrohung. „Ihr Hurensöhne hättet ihr das Geld hier wäre kein Schaden :).“ Die Polizei bestätigte in diesem Zusammenhang auf Anfrage, dass nach dem Einbruch in Hullern Beweismittel sichergestellt worden seien, die auf Spuren untersucht werden.
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Die Ermittler in Recklinghausen stehen im Austausch mit der Polizeibehörde in Lüdinghausen, die am gleichen Wochenende mehrere Einbrüche in Kitas und einem Vereinsheim in ihrem Zuständigkeitsbereich meldete. In Lüdinghausen und Olfen sorgte der Vandalismus, mit dem die Täter in den Einrichtungen vorgingen, ebenfalls für Aufsehen. Auch hier wurden Türen beschädigt, Spiegel zerschlagen, Material aus Schränken geworfen, ein Aquarium zerstört und darüber hinaus Wände mit Farbe beschmiert.
Einen Zusammenhang mit dem Hullerner Fall werde laut Polizeisprecher Andreas Lesch zumindest bei den Einbrüchen in Lüdinghausen nicht ausgeschlossen, bei Olfen sei dies noch nicht abschließend geklärt.

Zeugen, die Hinweise zum Hullerner Kita-Einbruch geben können, werden gebeten, sich an die Polizei in Recklinghausen zu wenden. Wie Mareike Zaun berichtet, hatten die Täter wohl zunächst versucht, in die Räume der OGS neben dem Kindergarten einzubrechen.
Beim Erzieherinnenteam von St. Andreas bleibt nun ein mulmiges Gefühl zurück. „Im Moment machen wir keinen Früh- oder Spätdienst mehr allein“, erklärt Mareike Zaun.
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