Der 31. Oktober ist der Reformationstag - aber vielen Leuten dürfte Halloween schon bekannter sein. Ein Besuch bei der Halterner Familie Vorholt ist an diesem Tag nichts für schwache Nerven.
Angefangen hat es beim elften Geburtstag von Stephanie Vorholt. Damals gab es die erste große Halloweenparty. Das ist nun schon 15 Jahre her. Schon damals klingelten viele Familien mit ihren Kindern an der Haustür der Familie Vorholt, um sie zu erschrecken und Süßigkeiten zu ergattern.
Da hatte Heinz Vorholt eine Idee: „Bisher haben uns die Nachbarn erschreckt. Jetzt drehen wir den Spieß um und erschrecken die anderen.“ Gesagt, getan. Im nächsten Jahr stand eine Nebelmaschine im Garten und hat schaurige Gestalten aus der Nachbarschaft angelockt. „Unsere Aktion wurde mit jedem Jahr größer. Wir haben immer mehr Dekoration gekauft, um unser Haus gruselig aussehen zu lassen“, sagt Stephanie Vorholt.
Aus dem großen Fenster auf der Vorderseite des Hauses starrt die Besucher ein menschengroßes Skelett an. Der verwilderte Vorgarten wird in einen uralten Friedhof umgestaltet mit Grabsteinen und Zombies, die mit leuchtenden Augen aus dem Boden ragen.

Halloween an der St.-Ingbert-Straße bei Familie Vorholt. © Blanka Thieme-Dietel
Seit einigen Jahren baut die Familie einen „Gruselgang“ mit Traversen und Planen auf, der von der Einfahrt bis zur Haustür reicht. In dem Gang wimmelt es nur so vor Geistern, Zombies, Fledermäusen und gruseligen Geräuschen. „Es wird auch wieder Flammenwerfer, Laser- und Lichteffekte wie Blitzlicht geben“, sagt Stephanie Vorholt.
20 bis 25 Kartons voller Dekoration haben sich in den vergangen Jahren angesammelt. „Wir haben anfangs auch viel selbst gebastelt, nur leider war das alles nicht so langlebig. Deshalb haben wir vieles dann doch gekauft.“

Halloween an der St.-Ingbert-Straße bei Familie Vorholt. © Blanka Thieme-Dietel
Wer sich traut, den kompletten Gruselgang zu durchlaufen, wird an der Haustür mit Süßigkeiten belohnt. Natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Die Familie bittet darum, dass jeder nur einmal durch den Gang läuft, um Süßigkeiten abzustauben.
Zu Beginn haben nur Stephanie und ihr Vater das Haus von außen gruselig gestaltet. Mittlerweile ist die ganze Familie samt Onkel und Cousine mit am Start. „Mein Vater hat ein kleines Veranstaltungstechnikgewerbe, dessen Equipment wir für unser Haus nutzen können“, sagt Stephanie Vorholt.
Anfangs haben sich die Familienmitglieder Masken aufgesetzt und die Nachbarschaft erschreckt. Mittlerweile schminken sie ihre Gesichter aufwendig. „Ich werde wie immer als Graf Dracula gehen“, sagt Heinz Vorholt. Die anderen verraten noch nicht, in welche Rollen sie schlüpfen. Das soll eine Überraschung werden. Rund 200 Besucher verirren sich an Halloween in Vorholts Garten. „Uns macht das Umgestalten des Hauses großen Spaß. Es ist einfach ein schönes Hobby, das die ganze Familie teilt.“
Seit Juli 2017 Volontärin bei Lensing Media. Hat Journalismus und PR an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen studiert. Mag am Journalismus, dass man ständig neues kennenlernt: die Stadt, die Menschen und ihre Geschichten.