Die Eichen werden langsam grün und bieten damit wieder die Nahrung, die die Larven des Eichenprozessionsspinners brauchen. Wie weit sie sich in diesem Jahr ausbreiten, steht noch nicht fest. „Das hängt entscheidend von den nächsten drei Wochen ab“, sagt Niels Ribbrock von der Biologischen Station des Kreises in Lembeck.
2022 hatte sich die Plage aufgrund nasser und kühler Witterung im Frühjahr in Grenzen gehalten, im Gegensatz zu den vorhergehenden Jahren. „Das bedeutet, dass es weniger erwachsene Falter gab, die Eier abgelegt haben“, sagt Niels Ribbrock. „Von daher kann man davon ausgehen, dass auch 2023 kein schlimmes Jahr wird.“
Die kühle und nasse Witterung im April sei nicht unbedingt auschlaggebend. „Auch das Laub der Eichen entwickelt sich erst jetzt, und die Larven beginnen mit dem Fressen. Bleibt es in den nächsten drei Wochen warm und trocken, kann das noch zu einem Anwachsen der Population führen. Sollte es aber noch mal kräftig regnen und kühler werden, dann sieht es schlechter aus für die Raupen. Für vorbeugende Bekämpfungsmaßnahmen ist im Prinzip jetzt der richtige Zeitpunkt“.
Allergische Reaktionen
Gefährlich sind vor allem die giftigen Haare der Raupen, die schwere allergische Reaktionen auslösen können. Die Stadt Haltern, der Kreis Recklinghausen sowie der Landesbetrieb Straßen.NRW haben sich auch in diesem Jahr für unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Bekämpfung der Giftraupen entschieden.
Die Stadt Haltern verzichtet weiterhin auf den präventiven Einsatz von Spritzmitteln. Sie kümmert sich in erster Linie um die Bekämpfung des EPS an Spielplätzen, Schulen, Kindergärten, touristischen Schwerpunkten mit Aufenthaltscharakter (z.B. Ruhebänke) und Bäumen in unmittelbarer Nähe (bis 4 Meter) zur Wohnbebauung, teilt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier mit.
Absaugung der Raupen
„Die Bekämpfung des EPS erfolgt zu 90 Prozent per Absaugung der Raupen und Nester, weil dieses die derzeit sicherste und effektivste Bekämpfungsmethode darstellt“, so Sophie Hoffmeier weiter. „Die auf dem Markt befindlichen Fallen gegen den EPS werden in Teilbereichen versuchsweise zusätzlich eingesetzt.“
Erfolgversprechend sei auch der Einsatz der natürlichen Fressfeinde wie Meisen und Rotkehlchen. „Durch Schaffung von Nistmöglichkeiten in besonders befallenen Bereichen, konnte eine Reduzierung des EPS-Befalls ausgemacht werden. Die chemische Bekämpfung durch ein Biozid gegen den EPS lehnt die Stadt Haltern grundsätzlich ab, da hier der ökologische Schaden um ein Vielfaches höher als der Nutzen wäre“, so Sophie Hoffmeier.
Vorbeugendes Biozid
Für die Bäume an Kreisstraßen ist der Kreis Recklinghausen zuständig. Er setzt gezielt an einigen Straßen vorbeugend ein Biozid ein, das jeweils schon vor Beginn der EPS-Saison auf die Bäume aufgebracht wird. „Wir haben den Einsatz vorbereitet und werden damit in Kürze beginnen“, sagt Lena Heimers, Sprecherin des Kreises Recklinghausen.
Gesprüht wird in der Seestadt am Neuen Kamp, an der Lavesumer Straße, Merfelder Straße und an der Marler Straße.
Die Eichen an Bundes- und Landesstraßen werden von Straßen.NRW behandelt. Die Straßenmeisterei in Marl ist für den Landesbetrieb in Haltern tätig. In den Abendstunden versprühen die Mitarbeiter der Meisterei ein Nematoden-Wasser-Gemisch in das Laub der Eichen, das in den folgenden Nachtstunden wirken kann.
Die Nematoden sterben bei Licht ab, sodass ihr Einsatz nur in der Dunkelheit Erfolg verspricht. „Die Straßenmeisterei wird damit in Kürze beginnen. Die Behandlung findet zwei Mal im Abstand von zwei Wochen statt“, informiert Nadja Leihs, Sprecherin von Straßen.NRW.
Krankenhaus: Klinikverbund schließt Labor am St. Sixtus-Hospital in Haltern
Rotarier sammeln Spenden: Bitte einsteigen und im Oldtimer Haltern genießen
Show der Motorrad-Oldtimer am Schloss Sythen: Schmuckstücke vor prächtiger Kulisse
