Ein Filmteam und kostümierte Gestalten stehen im Wald.

Filmstudium-Absolventen haben im Sommer in der Haard bei Hamm-Bossendorf gedreht. Das war nicht das einzige Drehteam in Haltern in diesem Jahr. © Jürgen Wolter

Drehkulisse Haard: Warum Filmteams immer wieder in Halterns Wäldern drehen

rnFilm

Regelmäßig kommen Anfragen für Dreharbeiten in der Haard in Haltern. Doch nicht jedes Filmteam bekommt eine Drehgenehmigung von Karlheinz Schlott. Es gilt bestimmte Regeln zu beachten.

Haltern

, 12.10.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Riesige weiße Zelte waren im Sommer im Waldgebiet der Haard in Haltern aufgebaut. Darin waren keine Urlauber untergebracht, sondern Mitglieder eines Filmteams. Für eine Streaming-Serie seien die Aufnahmen gewesen.

Immer wieder landen Anfragen für Dreharbeiten in der Haard auf dem Schreibtisch von Karlheinz Schlott. „Für mich ist das ganz neu gewesen. Ich bin ja noch nicht so lange hier im Amt“, sagt der RVR-Fachbereichsleiter. Seit Januar betreut er 17.500 Hektar Wald und Wiesen von Haltern aus. „Es kamen bestimmt zehn Anfragen in diesem Jahr.“

RVR-Fachbereichsleiter Karlheinz Schlott steht im Wald.

Karlheinz Schlott ist seit Anfang des Jahres Forstgebietsleiter in der Haard. Auf seinem Tisch sind schon einige Drehanfragen gelandet. © Archiv

Die Anfragen sind ganz unterschiedlicher Natur. „Oft sind es Kurzfilme“, sagt Karlheinz Schloss, „aber es können auch ganz utopische Anfragen sein. Zum Beispiel apokalyptische Filme, für die ganz düstere Landschaften gesucht werden.“

„Wir mussten auch schon Filmdrehs ablehnen.“

So unterschiedlich wie die Anfragen ist auch die Drehdauer. Manchmal kommen Filmteams nur für einen Tagesdreh, wenn sie eine Waldszene für ihren Film brauchen. „Wir hatten dieses Jahr auch zwei Projekte, die mehrere Wochen hier gewesen sind“, erinnert sich Karlheinz Schlott. Gerade bei solchen Anfragen muss der Forstamtsleiter genau prüfen, ob sie die Versorgung der Mitglieder leisten können. Dazu gehört beispielsweise die Stromversorgung und Abwasserleitungen.

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„Wir mussten auch schon Filmdrehs ablehnen“, sagt Karlheinz Schlott. Ein Filmteam wollte Aufnahmen auf und im Silbersee III machen. Der liegt allerdings in einem Wasserschutz- und Landschaftsschutzgebiet.

„In Schutzgebieten dürfen generell keine Dreharbeiten stattfinden. Außerdem lassen wir auch keine Dreharbeiten in den Setz- und Brutzeiten zu“, sagt der Forstamtsleiter. „Dann müssen die sich was anderes suchen.“

Verschiedene Aspekte machen die Haard beliebt

Warum die Haard so beliebt ist für Dreharbeiten, kann Karlheinz Schlott nur mutmaßen. Wahrscheinlich würden mehrere Faktoren mit reinspielen. Einer davon: die Vielfältigkeit. „Wir sind hier mit ganz unterschiedlichen Beständen ausgestattet“, sagt der Förster. „Hier lassen sich Heidelandschaften genauso finden wie dichte Waldflächen. Aber auch Seelandschaften. Wer ein paar Palmen am Silbersee I aufstellt, hat fast karibische Verhältnisse.“

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Ein weiterer Aspekt könnte die Kulturförderung des RVR sein. Häufig seien es frische Absolventen eines Filmstudiums, die im Rahmen einer Filmförderung für die Dreharbeiten anfragen. „Und wahrscheinlich ist es häufig auch Mund-zu-Mund-Propaganda“, sagt Karlheinz Schlott. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „Vielleicht spricht sich unser guter Service herum.“

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