Gemeinsames Lernen und Arbeiten ist an den Schulen nur möglich, wenn alle Schülerinnen und Schüler über ein einheitliches Betriebssystem verfügen. So haben sich Ulrich Wessel, Leiter des Joseph-König-Gymnasiums, und sein Kollege Frank Cremer von der Alexander-Lebenstein-Realschule in die emotionale Debatte über die Anschaffung von Schüler-iPads ab Klasse 7 eingeschaltet.
In einem Elternbrief haben sie unter anderem darüber informiert, dass der Praxistest („Bring your own device“), bei dem jeder Schüler sein eigenes iPad mit in den Unterricht brachte, gescheitert ist. Darüber hinaus hätten sich im schulischen Bereich Geräte beziehungsweise das Betriebssystem der Firma Apple bewährt, da diese einfach zu warten und für den Unterricht zu steuern seien.
Die Anschaffungskosten für ein entsprechendes iPad belaufen sich auf 399 Euro (Stand 21. Oktober 2022). Es gebe die Möglichkeit einer gestreckten Finanzierung bis auf 36 Monate. Halterner Familien mit nachgewiesenem finanziellen Unterstützungsbedarf könnten von der Stadt Haltern außerdem Leihgeräte zur Verfügung gestellt bekommen.
Im Bedarfsfall könnten wohl auch die Fördervereine an den Schulen eingeschaltet werden. Diese soziale Abfederung ist auch Heinrich Wiengarten (SPD) wichtig, wie er bei der Aussprache über das Thema im Schulausschuss deutlich machte.
Kosten für die Eltern
Die vorgesehene Fortführung der Digitalisierung an den Halterner Schulen wird von allen Fraktionen unterstützt. „399 Euro sind kein Pappenstiel“, erklärte Heinrich Wiengarten. Aber aus seiner eigenen Erfahrung als ehemaliger Lehrer könne er sagen, dass sich die Aufregung bei ähnlich teuren Klassenfahrten in Grenzen gehalten hätte. „Wir schreien alle nach Digitalisierung, solche Investitionen auch vonseiten der Eltern sind erforderlich“, bekräftigte das SPD-Ausschussmitglied.

Zur Mindestausstattung für die Schüler sollen eine Schutzhülle, ein spezieller Stift sowie eventuell eine Tastatur gehören. „Der Schulträger übernimmt ferner die Erstinstallation und Konfiguration der Geräte. Die Schule übernimmt den sogenannten 1st-Level-Support, der Schulträger darüber hinaus den 2nd-Level-Support“, heißt es in einer Berichtsvorlage der Verwaltung für den Schulausschuss. Funktionsprobleme könnten so in der Regel behoben werden.
iPads auch privat nutzen
Trostpflaster für den finanziellen Aufwand ist, dass die Schüler die iPads auch privat nutzen können. Die Schulleiter hoffen auf einen breiten Konsens. Erfahrungen von iPad-Testklassen an der Realschule hätten „große Vorteile und viele Möglichkeiten der qualitativen Verbesserung von Unterricht und Arbeitsprozessen“ gezeigt.
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