Die Krippenfiguren der Halterner Erlöserkirche sehen aus wie neu - das steckt dahinter

© Jürgen Wolter

Die Krippenfiguren der Halterner Erlöserkirche sehen aus wie neu - das steckt dahinter

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Die Halterner Künstlerin Susanne Kausträter hat die Krippenfiguren der Erlöserkirche restauriert. Das war allerdings nicht ganz einfach. Welche Schwierigkeiten sie zu überwinden hatte.

Haltern

, 25.12.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zuletzt wiesen sie deutliche „Gebrauchsspuren“ und auch erste Schäden auf: Die Krippenfiguren der Erlöserkirche, seit Jahrzehnten im Einsatz, benötigten dringend eine Restaurierung. Die hat jetzt die Halterner Künstlerin Susanne Kausträter erfolgreich abgeschlossen. Weihnachten 2019 sind die Figuren „wie neu“ in der Kirche zu sehen.

„Beim Restaurieren kommt es darauf an, sich selbst zurückzunehmen und möglichst die Originalhandschrift des Künstlers, der die Figuren geschaffen hat, zu erhalten bzw. wieder herzustellen“, sagt Susanne Kausträter. Die bildende Künstlerin aus Sythen hat bereits Erfahrungen im Restaurieren von Krippenfiguren gesammelt. 2010 restaurierte sie die antiken Figuren von St. Antonius in Lavesum.

Die Figuren stammen von dem Künstler Hermann Moog

Die Krippenfiguren der Erlöserkirche stammen von dem Heimatmaler Hermann Moog, von dem unter anderem Bilder im Alten Rathaus zu sehen sind. „Sie sind aus Holzmaché, einer Mischung aus Holzspänen und Leim“, so Susanne Kausträter. „Das ist eigentlich nicht mein Material, aber ich habe mich in die Aufgabe eingearbeitet.“

Normalerweise arbeitet sie mit Holz, Ton, textilen Materialien, stellt Mosaike oder Collagen her. „Es kommt bei Holzmaché auf die richtige Mischung an, bei zu viel Leim wird es glänzend. Außerdem hat es eine lange Trocknungsphase.“

Zwei Monate, von August bis September dieses Jahres, war die Sythener Künstlerin mit dem Restaurieren der 12 Krippenfiguren beschäftigt. Zunächst galt es, sie vorsichtig zu reinigen. „Die Oberfläche war durch das häufige Anfassen verschmutzt, außerdem wiesen die Figuren im unteren Bereich Schimmelpilzspuren auf. Da man lange dachte, sie seien aus Ton gefertigt, wurde immer wieder feuchtes Moos um die Figuren gelegt. Und das sorgte für den Schimmel“, so Susanne Kausträter.

Die Oberflächenstruktur musste erhalten bleiben

Einfach abschleifen konnte sie die Figuren nicht, weil das die Oberflächenstruktur zerstört hätte. Entstandene Lücken und Unebenheiten formte sie anschließend wieder neu. Seit dem dritten Adventswochenende sind die Figuren in der Erlöserkirche wieder zu sehen.

Susanne Kausträter stammt aus Gelsenkirchen. Sie studierte Kunstpädagogik und Katholische Theologie an der Universität Essen, später Bildhauerei bei Prof. Max Kratz. Seit 2002 lebt sie in Haltern, wo sie von 2008 bis 2010 im Künstlerhof Lavesum arbeitete, bevor sie ihr eigenes Atelier in Sythen bezog. Einige ihrer Arbeiten sind in einer Dauerausstellung im „Café Artem Pause“ am Gantepoth zu sehen.