Die Kita in der Halterner Stausee Arena

Kooperation mit TuS Haltern

Der TuS Haltern professionalisiert mit einem Stadionbau den Amateurfußball und holt interessante Partner an seine Seite: Die „Rasselbande“ zum Beispiel. Sie soll mit einer flexiblen Kinderbetreuung eine Nische bespielen.

Haltern

, 15.02.2018, 14:02 Uhr / Lesedauer: 2 min
Martina Frey (l.) und Heinz Korte (r.) vertraten die Stadtverwaltung auf der Info-Veranstaltung, bei der Angelika Kirstein und Christoph Metzelder die Stausee Arena und ihre Perspektiven und Möglichkeiten vorstellten.

Martina Frey (l.) und Heinz Korte (r.) vertraten die Stadtverwaltung auf der Info-Veranstaltung, bei der Angelika Kirstein und Christoph Metzelder die Stausee Arena und ihre Perspektiven und Möglichkeiten vorstellten. © Foto:Elisabeth Schrief

TuS-Vorsitzender Christoph Metzelder stellte am Dienstagabend in der Mensa des Schulzentrums die ambitionierten Pläne seines Vereins vor, Angelika Kirstein aus Castrop-Rauxel erläuterte anschließend ihr bereits an neun Standorten verwirklichtes Kita-Konzept. Nur 22 Gäste – Eltern, Unternehmer sowie Vertreter aus Verwaltung und Politik – folgten einer relativ spontanen Einladung des TuS Haltern. Aber für die „Rasselbande“ gab es schon vielversprechenden Rückenwind.

55 bis 65 Betreuungsplätze möchte Angelika Kirstein, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Kinderhaus Rasselbande GmbH und des Management-Unternehmens Do.It, in einem Teil der neuen Haupttribüne auf zwei Etagen einrichten. Die Hälfte stehen Firmen zur Verfügung, die ihre Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen möchten und sich deshalb finanziell an dem Modell beteiligen.

Die weiteren Plätze werden frei an interessierte Familien vergeben, zehn sind reserviert für stunden- oder tageweise Spontanbetreuung inklusive Ferienprogramm für Jungen und Mädchen zwischen zwei und zwölf Jahren. Die Betreuungszeiten können montags bis freitags und an jedem ersten Samstag im Monat flexibel genutzt werden. Angelika Kirstein: „Wir wollen uns so anpassungsfähig wie möglich am tatsächlichen Bedarf der Familien orientieren.“ Aber Flexibilität sei keine Willkür, es gebe vielmehr klare Regeln, weil Kinder Orientierung und Sicherheit benötigten.

Ausgeklügeltes Prinzip

Gegründet hat Angelika Kirstein das als gemeinnützig anerkannte Unternehmen 1998, als sie damals selbst vor der Frage stand, wie sie die Betreuung ihrer drei Söhne gestalten könnte. Was ist anders als in anderen Kindergärten mit gängigen Öffnungszeiten? Nach einem ausgeklügelten Baukastenprinzip können Eltern für ihre Kinder individuell passgenau einen Betreuungsplatz buchen – entweder mit festen Kernzeiten oder mit einem fixen Stundenkontingent, das nach Bedarf spontan erweiterbar ist. „Betreuungsverträge können monatlich angepasst werden“, betonte Angelika Kirstein.

Hinzu kommen Leistungen wie Fahr- und Familiendienste, verlängerte Öffnungszeiten, Samstags- sowie Übernachtbetreuung. „In 22 Jahren wurde zum Thema Flexibilität bei der Kinderbetreuung nichts erreicht“, bedauerte Angelika Kirstein. Sie bespiele jetzt eine Nische. „Wir können mit der Rasselbande nicht alle Defizite auffangen, aber wir können dazu beitragen, dass sich in den Städten etwas verändert.“ Zwei Firmen hatten sich schon vor dem Termin am Dienstag bei der Geschäftsführerin als Interessenten gemeldet, während des Gesprächs in der Mensa schlossen sich spontan zwei weitere an: Ein Pflegedienst aus Haltern mit 200 Mitarbeitern und das Katholische Klinikum Ruhrgebiet Nord. „Uns können Sie gleich hinzufügen“, war Ludwig Borger (PuG-Pflegedienst) von dem Konzept relativ schnell überzeugt.

Vorstellung im Ausschuss

Der Kindergarten finanziert sich aus öffentlichen Mitteln aus dem Kinderbildungsgesetz (Kibiz), aus Eltern- und Unternehmerbeiträgen. Am 8. März wird Angelika Kirstein das Projekt im Ausschuss Generationen und Soziales vorstellen, die Ausschuss-Mitglieder entscheiden dann, ob die „Rasselbande“ Träger der Einrichtung wird. Das ist die Voraussetzung, um öffentlich gefördert zu werden.

Christoph Metzelder ist als Unternehmer und Vater von dem Projekt in der Stausee Arena begeistert: „Unglaublich spannend“ findet er es. „Ich hoffe, aus diesem Startschuss heute ergeben sich viele Gespräche.“