„Das Lea-Drüppel-Theater ist ein Lichtblick“
Marc Neumeister in Haltern
Schauspieler und Regisseur Marc Neumeister aus Olfen tritt am 3. Februar mit seinem allerersten Solo „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa.“ im Lea-Drüppel-Theater auf. Der Halterner Zeitung erzählt er, warum er unbedingt auf die Bühne des kleinen Theaters wollte, das an die beim Flugzeugabsturz am 24. März 2015 ums Leben gekommene Schülerin erinnert.

Marc Neumeister aus Olfen gastiert 3. Februar um 20 Uhr im Lea-Drüppel-Theater an der Zaunstraße 2. Vorab gab er ein Interview.
Welche Beweggründe führen Sie mit dem allerersten Solo ausgerechnet nach Haltern in das kleine Theater?
Ich kann mich noch sehr gut an die Nachricht über das Unglück des Flugzeugabsturzes erinnern. Ich war gerade dabei, die Wohnung zu renovieren, als ich davon im Radio hörte. Auch wenn man selber nicht betroffen ist, war diese unmittelbare Nähe zum Ort und das Schicksal der so jungen Schüler und Lehrerinnen ein emotionales Erlebnis, das einen tief getroffen hat. Als ich dann später vom Aufbau des Theaters vor dem Hintergrund von Leas Leidenschaft für Musik und Schauspiel und den Wunsch, sie dadurch in Erinnerung zu behalten, hörte, wollte ich unbedingt mit meinem Programm dort auftreten. Ich finde es eine großartige Aktion mit sehr viel Herz. Das ist in unserer heutigen Zeit ein absoluter Lichtblick.
Was verbinden Sie sonst mit Haltern am See?
Mit Haltern verbinde ich sehr schöne Kindheits-Momente. Es gab für mich nichts Schöneres als die Ansage: Wir fahren heute Schwimmen. Denn dann wusste ich, wir fahren nach Haltern. Heute verbinde ich mit Haltern entspannte Motorradfahrten: Die ganze Umgebung ist für mich, gerade in den Sommermonaten, wie eine Fahrt in den Urlaub.
Wen möchten Sie mit Ihrem Programm ansprechen? Werdende Eltern und Weicheier?
Mit „Hi Dad“ spreche ich werdende Eltern (besonders Väter) an und die, die noch darüber nachdenken, Eltern zu werden. Aber der Teil, der am meisten angesprochen wird, sind tatsächlich die, die schon Eltern sind. Sie glauben ja gar nicht, wie viele Gäste nach der Show zu mir kommen und sagen: 1:1 aus dem Leben gegriffen! Man könnte sagen, dass „Hi Dad“ auch eine schöne und spannende Retrospektive ist für die, die Kinder großgezogen haben und sich noch mal an die emotionale Zeit zurückerinnern möchten. Weicheier gibt es vielleicht zu Anfang des Stücks, nämlich dann wenn erst einmal der Weg zum Kind beginnt.
Also Humor pur oder doch noch mehr?
Natürlich spielt Hi Dad nicht nur mit humorvollen Momenten, sondern auch mit Ängsten, Gedankengängen oder Befürchtungen des werdenden Vaters. Allerdings in einer unglaublich schönen und erfrischenden Weise.
Werden Sie das kleine Theater nutzen, um mit dem Publikum zu spielen?
Natürlich und das sehr gerne. Wir sind ja mit 70 Gästen in einem kleinen intimen Kreis. Gerade bei einem Solo-Stück mit Comedy-Elementen ist es das Beste, das Publikum durch das Stück zu tragen, während das Publikum mich trägt. Ich finde es schön, wenn das Publikum nicht immer nur auf den typischen Abstand zum Schauspieler gehalten wird, sondern sich als ein Teil des ganzen Abends fühlen kann