Möglichkeiten der Begegnung zwischen den unterschiedlichen Kulturen gibt es viele, der Fachdienst Integration und Migration des Caritasverbandes Ostvest und das ehrenamtliche Netzwerk des Asylkreises geben ihr Bestes, damit Integration gelingt.

© Geburgis Sommer

Corona erschwert Geflüchteten den Start in ihrer neuen Heimat Haltern

rnZuschuss für Caritas-Fachdienst

Durch Corona und die damit verbundenen eingeschränkten sozialen Kontaktmöglichkeiten fällt es Geflüchteten noch schwerer, in Haltern Fuß zu fassen. Hilfe beim Ankommen ist wichtiger denn je.

Haltern

, 17.11.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Rund 730 Geflüchtete suchen in Haltern Schutz vor Krieg und Gewalt. 300 ehrenamtlich Engagierte kümmern sich um sie, außerdem der Fachdienst für Integration und Migration (FIM) des Caritasverbandes Ostvest (im Caritas Centrum Haltern). Das ist ein stabiles Bündnis, das aber natürlich auch Geld braucht, um Einzelpersonen und Familien beraten und begleiten zu können.

Der Ausschuss Generationen und Soziales beschloss einstimmig, jährlich 95.000 Euro im städtischen Haushalt dafür einzuplanen. „Das Geld ist gut angelegt, wir dürfen in Haltern getrost von einer gelingenden Integration sprechen“, begründete Hiltrud Schlierkamp die Zusage der CDU. Die anderen Parteien gingen konform mit ihr und hatten nichts hinzuzufügen außer einem Dank für die gute Arbeit des Fachdienstes und der Ehrenamtlichen.

Ein Höchstmaß an Unterstützung kostet Geld

Bislang bezuschusste die Stadt Haltern die Arbeit mit 60.000 Euro, doch das Geld reicht nicht mehr. Allein allerdings kann der Caritasverband den finanziellen Mehraufwand - vor allem für Personal - nicht aufbringen.

Der Fachdienst schrieb einen ausführlichen Bericht über die geleistete Arbeit in 2020, um das große Leistungsspektrum zu dokumentieren. Gerade neu angekommene Flüchtlinge brauchen ein Höchstmaß an Unterstützung, heißt es in diesem Bericht. Es geht um den Kita- und Schulbesuch der Kinder, die Vermittlung von Sprachkursen, die Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten, um Arbeits- und Ausbildungsplätze und letztlich um Wohnungssuche auf dem privaten Immobilienmarkt.

Acht hauptamtliche Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, ein Jahrespraktikant und fünf nebenamtliche Mitarbeiter teilen sich die Aufgaben im Fachdienst. Gerade im Jahr 2020, geprägt durch eine Vielzahl von Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie, wurde die Arbeit ziemlich schwierig. Eine besondere Herausforderung waren neue Wege, Kommunikation zwischen Helfenden und Zuflucht-Suchenden zu gestalten. „Der Berufsalltag lässt sich nicht ausschließlich digital gestalten“, heißt es in dem Jahresbericht, auch wenn er darüber lebendig gehalten werden musste.

Deutschkenntnisse gingen in Coronazeit deutlich zurück

Die Herausforderung war vielmehr, wegen fehlender technischer Ausstattung die Arbeit so analog wie möglich zu gestalten: Hausbesuche fanden im Freien statt, Beratungen und Sprechstunden mit Abstand und Masken - um nur einige Beispiele zu nennen. Festzustellen sei, so der Fachdienst, dass die Deutschkenntnisse in dieser Zeit aufgrund der reduzierten sozialen Kontakte deutlich zurückgingen. Arbeits-, Finanz, Familien- und Wohnprobleme seien große Probleme. Vielen Menschen sei es schwerer gefallen, Fuß in der neuen Heimat zu fassen.

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Eine wichtige Stütze ist das Asylkreis-Netzwerk. „Die Projekte dieses Kreises reichen in alle gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und religiösen Lebensfelder der Stadt hinein“, heißt es in dem Bericht. Die Stadt sei ein Vorreiter der gesellschaftlichen Integration, die von großer Nachhaltigkeit geprägt sei.

Kinder so früh wie möglich in die Schulen integrieren

Der Fachdienst begleitet beispielsweise das Café der Kulturen, Deutschkurse, Projekte für Kinder, die Sitzungen des Asylkreises und die Zusammenarbeit mit Vereinen wie dem Schwimmverein. Außerdem begleiteten die Caritas-Mitarbeiter 301 Patenschaften im Rahmen des Projektes „Menschen stärken Menschen“. Eine große Aufgabe ist ferner die sozialpädagogische Begleitung von Kindern, um sie so früh wie möglich in die Bildungssysteme zu integrieren.

Im Hinblick auf die Vereinsgründung von Vitus - dem Verein zur Förderung von Integration, Teilhabe und Solidarität - freut sich der Fachdienst auf tolle neue Projektideen und verspricht: „Wir werden auch in Zukunft den Integrationsprozess in der Stadt Haltern am See mitgestalten.“