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Ferienlager trotz Corona - Lilli Tiedemann: „Komisch, so unbeschwert zu leben“
Zwei Jahre mit Corona
Corona stellt Freundschaften auf die Probe, lässt uns aber auch kreativ werden, weiß Lilli Tiedemann. Gerade in der Jugendarbeit stellt die Hullernerin fest, was möglich ist - wenn man will.
Seit zwei Jahren stellt die Corona-Pandemie mittlerweile das Leben aller auf den Kopf. Darunter leidet das private Umfeld, der Beruf, die eigene Gesundheit und Freizeit. Auch Freundschaften werden auf die Probe gestellt, wie Lilli Tiedemann weiß. „Man sieht sich einfach nicht mehr“, sagt die 21-jährige Halternerin.
Unsere große Leserumfrage
- Insgesamt haben 289 Bürgerinnen und Bürger aus Haltern an unserer Leserumfrage „Zwei Jahre mit Corona: Mensch, wie glücklich bist Du?“ teilgenommen. Eine Teilnehmerin war Lilli Tiedemann.
- Die Umfrage war in verschiedene Themenfelder unterteilt. Ein Blick auf das private Umfeld.
Im Oktober 2020 ist sie nach ihrem Abitur zum Studieren nach Osnabrück gezogen. Jura-Vorlesungen stehen auf ihrem Lehrplan. Dass dadurch der Kontakt mit den Freunden aus der Schulzeit weniger wird, ist ganz normal. „Jeder lebt jetzt ganz anders“, sagt Lilli Tiedemann. „Aber sonst hätte man sich wenigstens auf Geburtstagen oder anderen Veranstaltungen in der Heimat wieder getroffen. Jetzt verliert man sich ein bisschen aus den Augen.“
Jugendarbeit: Mit ein bisschen Kreativität trotz Corona kein Problem
Bemerkenswert findet die 21-Jährige hingegen, was gerade Jugendliche alles auf die Beine stellen können - trotz Corona. Seit mehreren Jahren engagiert sich Lilli Tiedemann ehrenamtlich in Hullern. Seit 2020 hat sie mit einem Freund zusammen die Leitung des Ferienlagers übernommen.

Lilli Tiedemann leitet mit einem Freund zusammen die jährliche Fahrt ins Ferienlager. © privat
Gerade 2020 stand die Jugendarbeit unter einem schlechten Corona-Stern. „Corona-bedingt war alles ein bisschen anders. Wir konnten nicht wegfahren, sondern haben in Hullern vor Ort ein Alternativprogramm veranstaltet“, erinnert sich Lilli Tiedemann. „Das hat richtig viel Spaß gemacht.“
2021 ging es dann wieder weg aus Haltern. Mit 40 Kindern, 10 Betreuern, 2 Köchinnen ging es für 12 Tage ins Ferienlager nach Hülsede bei Hannover. Das Motto: Duell um die Welt. „Jeden Tag konnten die Kinder einen anderen Länderstempel in ihren Reisepässe sammeln“, erzählt Lilli Tiedemann. „Dann haben wir typische Lagersachen gemacht: Stockbrot, Lagerfeuer, T-Shirts bemalen.“

Nach einem Jahr Corona-Zwangspause konnten die Hullerner in 2021 endlich wieder ins Ferienlager fahren. © privat
Organisatorisch war der Aufwand deutlich zeitintensiver als in den Vor-Corona-Jahren. Am Abreisetag und auch vor Ort mussten sich alle regelmäßig testen lassen. „Das lief aber total problemlos“, sagt die 21-Jährige. „Aber es war schon ein komisches Gefühl, so abgeschottet mit so vielen Menschen für zwei Wochen zusammenzuleben. Ohne Maskenpflicht. Es war komisch, so unbeschwert zu leben. Und gleichzeitig eine schöne Auszeit.“
Auch abseits des Ferienlagers haben die Hullerner verschiedene Aktionen für die Kinder und Jugendliche in ihrem Dorf veranstaltet. „Wenn man ein bisschen kreativ ist und will, dann funktioniert das auch“, sagt Lilli Tiedemann glücklich. „Ich bin froh, dass ich das alles nicht alleine machen musste. Wir sind so viele Leute, die sich für das Dorf und die Kinder einsetzen.“
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
