Boris Riek setzt Eskalation am Silbersee II fort „Ich mache das nicht zum Spaß“

Boris Riek setzt Eskalation fort: Streit am Silbersee geht vor Gericht
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Es brodelt weiter am Silbersee II in Haltern. „Ich werde die Eskalation fortsetzen“, sagt Boris Riek. „Es geht um einen existenziellen Kampf. Ob ich mich lächerlich mache oder das meiner nicht würdig ist, das ist hier nicht die Frage. Ich mache das nicht zum Spaß.“

Seit über einem halben Jahr trägt Boris Riek, Geschäftsführer der Halterner Silbersee Vermietungsgesellschaft, den Streit mit der Betreibergesellschaft am Silbersee II öffentlich auf seinem Instagram-Kanal aus. Die Vorwürfe formuliert er scharf. Ein Wirtschaftskrimi würde sich dort abspielen, er wirft der Betreibergesellschaft Korruption vor und der Politik, die Taten zu decken, die einfach weitergingen.

Kündigung wegen Zahlungsrückständen

Rückblick: Die Betreibergesellschaft Silbersee II, zu der der Regionalverband Ruhr, die Stadt Haltern am See, der Kreis Recklinghausen, die Quarzwerke und der Herzog von Croy gehören, haben vor einigen Jahren einen Generalpächter gesucht. Dieser Pächter sollte sich um den Badebetrieb, die Toiletten, die Parkplätze und die Gastronomie vor Ort kümmern.

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Ebendieser Generalpächter wurde die Halterner Silbersee Vermietungsgesellschaft, deren Geschäftsführer seit März 2022 Boris Riek ist. Zum 31. Dezember 2022 hat die Betreibergesellschaft den Vertrag mit der Halterner Silbersee Vermietungsgesellschaft frühzeitig beendet. Der Grund: Zahlungsrückstände.

Keine außergerichtliche Einigung

Vor dem Landgericht in Essen wird diese Kündigung am 24. November aufgerollt. Vorherige, außergerichtliche Einigungsversuche seien gescheitert. „Wir haben mehrmals vorgeschlagen, dass wir uns einigen wollen“, sagt Dr. Eberhard Geisler, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft am Silbersee II. „Da ist er (Boris Riek, Anm. d. Red.) nicht drauf eingegangen.“

Boris Riek bestreitet das. „Von deren Seite“ sei in diese Richtung nichts an ihn herangetragen worden. Deswegen hat der Geschäftsführer selbst eine außergerichtliche Einigung vorgeschlagen - unter mehreren Bedingungen.

Die Eskalation am Silbersee II läuft seit vielen Monaten.
Die Streit am Silbersee II schwelt seit vielen Monaten. © Anne Schiebener (A)

Der Unternehmer fordert unter anderem, dass das Pachtverhältnis zwischen Halterner Silbersee Vermietungsgesellschaft und der Betreibergesellschaft mit neuen, ordentlich vertraglichen Regelungen wiederhergestellt wird. Vorher müsse allerdings der Rücktritt des Geschäftsführers Dr. Geisler erfolgen.

Zusätzlich solle die Pacht von bisher 90.000 Euro auf 10.000 Euro gesenkt werden, um den entstandenen Schaden zu kompensieren. Der würde laut Boris Riek mittlerweile bei mehr als 4 Millionen Euro liegen. Außerdem wolle er den „Besitz des Pachtgeländes sowie der darauf befindlichen Bauten inklusive des vollständigen Inventars“ eingeräumt bekommen.

Weiter heißt es im Vorschlag: „Die bisher dort auf dem Gelände in der Gastronomie tätigen Betreiberinnen und Betreiber (Familie Kuchel, Anm. d. Red.) erhalten ein Betretungsverbot für das Gelände für den gesamten Pachtzeitraum.“ Der Pachtvertrag solle bis 2030 laufen.

„Forderungen außer Diskussion“

Die Frist für diesen Vorschlag ist vor einigen Tagen ausgelaufen. Zu einer außergerichtlichen Einigung ist es nicht gekommen. „Die Forderungen liegen außerhalb jeglicher Diskussion“, sagt Dr. Eberhard Geisler von der Betreibergesellschaft. „Er (Boris Riek, Anm. d. Red.) schuldet uns schlicht die Pacht. Es wäre nie zu einem Streit gekommen, wenn er die Pacht gezahlt hätte. Wir sind völlig verdutzt über die Situation, die erzeugt wird.“

Für Boris Riek gibt es ebenfalls eine ideale Lösung, die aus seinem Einigungsvorschlag hervorgeht. „Uns geht es nach wie vor darum, die Schlüssel zurückzubekommen“, sagt er. Noch immer gehört ihm das Gebäude, in dem sich die Gastronomie „Treibsand“ befindet.

Das Landgericht Essen wird nun am 24. November entscheiden müssen, wie es zwischen Betreibergesellschaft und Halterner Silbersee Vermietungsgesellschaft weitergeht.

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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 16. November 2023.