Am 6. November war für das Seniorenzentrum Kahrstege in Haltern zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ein Belegungsstopp verhängt worden. Die WTG-Behörde (Wohn- und Teilhabegesetz, früher Heimaufsicht) hatte die Anordnung nach einer unangekündigten Kontrolle in der Senioreneinrichtung in der Sundernstraße erteilt. Bei der Prüfung waren „verschiedene wesentliche Mängel“ bei der Pflege und Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner festgestellt worden.
Weil diese in einigen Fällen nicht in kurzer Zeit behoben werden konnten, hatte die WTG-Behörde den Belegungsstopp angeordnet. „Die Dinge entwickeln sich inzwischen in die richtige Richtung“, teilte Kreissprecherin Svenja Küchmeister am Donnerstag (20. Februar) auf Anfrage mit.
„Das Seniorenzentrum Kahrstege befindet sich auf einem guten Weg“, sagte sie. Welche konkreten Mängel inzwischen beseitigt werden konnten, wollte Küchmeister nicht mitteilen. „Wir wollen den laufenden Prozess nicht beeinflussen“, meinte sie.
Neue Führungskräfte
Nur soviel: „Seit Anfang des Jahres gibt es neue Führungskräfte“, ließ die Sprecherin wissen. Offen ließ sie, ob es sich dabei um eine neue Heim-, Pflege- oder Stationsleitung handelt.
Der Träger der Kahrstege ist die in Hanau ansässige Auvictum Holding GmbH. Der Konzern, der bundesweit Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen betreibt, gibt grundsätzlich keine Antworten auf Medienanfragen. Zuletzt hatte es auf eine Anfrage der Halterner Zeitung seitens Auvictum geheißen: „Haben wir Ihnen jemals Antworten auf Ihre Fragen gegeben? Dann werden wir das auch in Zukunft nicht tun.“

Die Kreissprecherin indes ließ wissen, dass die WTG-Kontrolleure zuletzt vor knapp zwei Wochen unangekündigt vor Ort gewesen seien. Neben neuen Leitungskräften sei inzwischen auch weiteres Personal eingestellt worden. Küchmeister: „Es werden aber auch noch weitere Mitarbeiter gesucht.“
Weitere Prüfungen
Unterdessen gilt der Belegungsstopp nach wie vor. Offen ist auch, wie lange er aufrechterhalten wird. Ein Team der WTG-Behörde werde noch weitere unangemeldete Kontrollen in der Kahrstege durchführen, kündigte Küchmeister an. Die Heimaufsicht prüft die Pflegesituation in der Senioreneinrichtung auch deshalb besonders gründlich, weil es dort bereits zweimal Anlass für massive Beanstandungen gab. Schon von Dezember 2023 bis Mai 2024 waren ein akuter Personalmangel und Defizite in der Versorgung der Bewohner beobachtet worden.
Auch eine Mitarbeiterin hatte sich gegenüber dieser Redaktion über die Zustände in der Halterner Einrichtung beschwert. „Wir sind überlastet und fühlen uns ausgebrannt“, hatte sie im Januar 2024 erklärt.
Derzeit leben 64 Bewohnerinnen und Bewohner in der Kahrstege. Die Einrichtung verfügt insgesamt über 81 Plätze.