Es gibt Kritik an Straßenmusikern in Haltern.

© Benjamin Glöckner

Belebend oder nervtötend? Straßenmusiker in der Halterner Innenstadt

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Gerade in den Sommermonaten geben Straßenmusiker in der Innenstadt gerne eine Probe ihres Könnens zum Besten. Das gefällt nicht allen Halternern.

Haltern

, 24.06.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als Passant nimmt man einen Straßenmusiker in der Halterner Innenstadt wohl meistens als abwechslungsreichen Hingucker wahr, der im besten Fall für gute Laune sorgt. Für die Anwohner sowie für die Mitarbeiter in den Geschäften kann so ein Auftritt schon einmal nervtötend sein.

Das ist gerade dann der Fall, wenn stundenlang gefidelt, geklampft oder getrommelt wird. Schließlich ist auch nicht jeder Straßenkünstler ein „Ed Sheeran“, der an seinem Talent beim direkten Kontakt mit dem Publikum gefeilt hat.

Kaufleute der Halterner Innenstadt haben sich jedenfalls bei Ratsmitglied Franz Schrief (CDU) gemeldet und darum gebeten, sich für ein Unterbinden musikalischer Dauerbeschallung einzusetzen. Er selbst habe es auch schon erlebt, dass ein Barde während eines Trauergottesdienstes in der Sixtuskirche im Herzen der Stadt Musik machte, berichtete der stellvertretende Halterner Fraktionsvorsitzende am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss.

Eine Dauerbeschallung unterbinden

Er forderte mehr Rücksichtnahme auf alle, die in der Innenstadt zu Hause sind, dort arbeiten oder in Ruhe ihre Zeit in einem der Cafés verbringen wollen. Vor allem müssten Pausen beachtet werden, damit es nicht zu einer musikalischen Dauerberieselung komme. Er wies in diesem Zusammenhang außerdem darauf hin, dass die Straßenmusikanten in der Regel nicht in Haltern zu Hause seien.

Bürgermeister Andreas Stegemann teilte mit, dass Straßenmusik grundsätzlich als Nutzung für die Allgemeinheit bewertet werde und sich über Geschmack bekanntlich streiten ließe. Die Grenzen des Erlaubten seien allerdings erreicht, wenn vom Vortrag eine Belästigung ausgehe.

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Das könnte beispielsweise bei der Verwendung von Verstärkern und Playback vom Band der Fall sein, müsse jedoch im Einzelfall bewertet werden. Die Verwaltung könne den Straßenkünstlern dann einen Platzwechsel anbieten, die Entscheidung über eine zeitliche Beschränkung treffen oder sogar einen Platzverweis aussprechen.

Andreas Stegemann ließ außerdem wissen, dass das zuständige Halterner Ordnungsamt gerade in der Sommerzeit ohnehin sehr belastet sei. An Wochenenden könnte aber über die Feuerwache erfragt werden, wie der Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes zu erreichen ist.

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„Straßenmusiker- und musikerinnen können unsere Innenstadt beleben, sie freundlicher und auch bunter gestalten. Wie in der Vergangenheit wird die Verwaltung aber auf die Einhaltung der gebotenen Spielregeln achten“, teilte die Stadt grundsätzlich zu dem Thema mit.