Baustelle Krumme Meer in Haltern verzögert sich Fußgänger und Radfahrer müssen geduldig bleiben

Arbeiten an der Baustelle Krumme Meer verzögern sich bis Ende Juni
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Ein Mammutprojekt in der Stadt Haltern wird nicht fertig. Gemeint ist die Baustelle Krumme Meer am Industriegebiet Mersch. Die umfangreichen Kanalbauarbeiten werden sich noch weiter in die Länge ziehen.

Immer wieder haben sich die Arbeiten verzögert. Die Teilsperrung der Straße Krumme Meer sollte von April bis Anfang August 2022 andauern. Sie verzögerte sich aber bis Ende September. Schon damals sagte Ralf Heßling-Mecking, Technischer Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung: „Baustellen ohne Beeinträchtigung gibt es nicht.“

Ende November 2022 waren die Beteiligten sicher: Bis April 2023 bleibt der Rad- und Fußgängerweg an der Straße Krumme Meer noch gesperrt. Aber im Frühjahr 2023, also ein Jahr nach Baustart, sollen die Arbeiten endlich abgeschlossen sein.

Doch aus diesem Ziel wurde nichts. Mitte Mai 2023 ist der Rad- und Fußgängerweg gesperrt, die Bauarbeiten dauern an. „Die Verzögerung kommen zum Teil witterungsbedingt zustande“, teilt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier auf Anfrage mit, „was allerdings aufgrund der Witterung zu Jahresbeginn nicht ungewöhnlich ist.“

Interessante Stelle für Archäologen

Aber nicht nur das Wetter sei schuld daran gewesen, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte. „Ebenfalls Grund für die Verzögerung ist, dass Archäologinnen und Archäologen vor Ort Funde gemacht haben“, sagt Sophie Hoffmeier. „Dies führte zu umfangreicheren, archäologischen Arbeiten. Sie sind nun abgeschlossen und die reguläre Baustelle kann weitergeführt werden.“

Schon zu Beginn der Baustelle hatten die Archäologen großes Interesse an dem Gelände bekundet. Hier war einst der Verlauf des alten Lippebeckens, aus dem man Schlüsse über Siedlungen der Römer ziehen könnte.

Ende Juni sollen Bauarbeiten fertig sein

Es gibt ein neues Datum für die Fertigstellung der Baustelle: „Nach aktuellem Stand gehen wir davon aus, dass die Arbeiten Ende Juni abgeschlossen sein werden“, so die Pressesprecherin der Stadt Haltern.

Derzeit laufen erste Abstimmungen zur Wiederherstellung der Straße. „Allerdings werden sie erst dann durchgeführt, wenn der Baustellenverkehr für das Regenrückhaltebecken nicht mehr durch die Krumme Meer fließen muss“, erklärt Sophie Hoffmeier.

Bis dahin müssen sich vor allem Fußgänger und Radfahrer weiter gedulden, die den verkehrsarmen Weg entlang des Kanals gerne genutzt haben.

Grund für die umfangreichen Arbeiten ist der Bau eines Regenrückhaltebeckens, das Überstausituationen in Haltern-West entschärfen soll. Im Bereich der Annabergstraße kam es in der Vergangenheit zu Überschwemmungen bei Starkregen. Das 3000 Kubikmeter große Becken soll das verhindern. Es wird nach Abschluss der Bauarbeiten komplett unter der Erde verschwinden.

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