Aufträge hat die Firma Kuhlmann-System-Kühltechnik aus Haltern bereits bis ins Jahr 2025. Mit mehr Mitarbeitern könnte sie diese schneller bewältigen, aber diese sind zurzeit schwer zu finden. Auch Auszubildende fehlen. Deshalb lädt die Firma am Mittwoch, 15. März, zu einem Bewerbertag an ihren Standort An der Ziegelei 11 in Haltern ein.
Das Halterner Unternehmen beteiligt sich damit an einer Aktionswoche der Bundesagentur für Arbeit. In der Woche vom 13. bis 19. März veranstaltet die Recklinghäuser Agentur im Rahmen der inzwischen bundesweit zum zehnten Mal aufgelegten „Woche der Ausbildung“ verschiedene Aktionen mit insgesamt 110 Betrieben aus dem Vest, die alle ein klares Ziel verfolgen: Junge Menschen kurz vor Schulabschluss mit Betrieben zusammenzuführen. Nach der Pandemie ist dies jetzt erstmals wieder im persönlichen Kontakt vor Ort möglich.
In Haltern findet der Aktionstag direkt in der Firma KSK statt, die damit auf ihre Job- und Ausbildungsangebote aufmerksam macht. „An solchen Börsen nehmen wir regelmäßig teil und sind auch in den Halterner Schulen immer wieder präsent“, sagt Gesellschafter und Geschäftsführer Olaf Huscher.
Metallbau und Automation
Aktuell werden je zwei Auszubildende für die Berufe „Metallbauer für Konstruktionstechnik“ und „Elektroniker für Betriebstechnik“ gesucht. KSK besteht heute aus zwei Betriebszweigen. Der Metallbausektor produziert vor allem wassergekühlte Anlagensysteme zur Wärmerückgewinnung, Kühlung und Stahlerzeugung. 2010 wurde eine eigene Planungsgesellschaft gegründet. Die KSK Automation GmbH stellt seit 2015 anwenderorientierte, elektrotechnische Lösungen für die Industrie her. Der Fokus liegt dabei auf der Automatisierung und Steuerungstechnik.
Zusätzlich bildet das Unternehmen auch im kaufmännischen Bereich aus. „Wir suchen außerdem immer ausgebildete Schlosser, Schweißer, Metallbauer und Industriemechaniker“ ,sagt Olaf Huscher. „Als hochspezialisiertes Unternehmen brauchen wir qualifizierte Fachkräfte.“
Seit etwa vier bis fünf Jahren mache sich der Fachkräftemangel im Handwerk immer stärker bemerkbar, sagt Huscher. „Diese Entwicklung hat im Prinzip schon vor der Corona-Pandemie eingesetzt.“ Deshalb sei es um so besser, dass jetzt solche Infobörsen wieder in Präsenz stattfinden können, ergänzt Petra Huscher, die im Unternehmen für die Personalplanung zuständig ist. „Ich biete an dem Informationstag auch Speed-Dating-Gespräche für Interessenten an“, sagt sie.

In fast allen Kommunen des Kreises finden im Rahmen der Aktionswoche Speed-Datings und Stellenbörsen statt, bei denen sich interessante Betriebe mit ihren Ausbildungsberufen bei den Jugendlichen bekanntmachen, und zwar aus verschiedenen Branchen, von Gesundheit und Pflege über kaufmännische Berufe und Metall bis hin zu Brandschutz, wobei in diesem Jahr ein deutlicher Schwerpunkt in den handwerklichen Berufen liegt.
Betrieb kennenlernen
Am 15. März haben alle Interessenten von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit, auch in den Betrieb hineinzuschnuppern und sich über die Betriebsabläufe zu informieren. Erste Schulklassen haben sich bereits angemeldet. „Die in Frage kommenden Schulen im Kreisgebiet sind informiert worden. Wir freuen uns besonders aber natürlich auch über Besucher aus Haltern“, sagt Olaf Huscher.

Die Firma KSK beschäftigt aktuell 90 Mitarbeiter an zwei Standorten, außer in Haltern auch in Brandenburg an der Havel. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1983 in Bochum-Gerthe von Herbert Kuhlmann.
Als junger Handwerksbetrieb fertigte die KSK anfangs einzelne Kühlelemente. In den Folgejahren entwickelte sich durch die gesammelten Erfahrungen in der Fertigung, Entwicklung und Konstruktion ein eigenes Know- How und aus einzelnen Kühlelementen wurden komplexe wassergekühlte Baugruppen und Anlagen.
Anfang 2002 wurde eine moderne Entwicklungs- und Fertigungsstätte in Haltern gebaut und der Firmensitz verlegt. Am 15. März öffnen sich dort die Türen für alle Interessenten an einem Ausbildungsplatz. Auch Praktikumsplätze bietet die KSK GmbH übrigens an.
200 Parkplätze unter Halterns Innenstadt: Bei Salvatore „Johnny“ Messina ist immer Platz
„Armut in Haltern ist kein biografisches Versagen“: Initiative will Brücken bauen
Recklinghäuser Straße soll sicherer werden: Stadt Haltern will im Sommer mit Ausbau beginnen