„Wir taufen dich auf den Namen Luchris vom Lippefeuer“, rief Königin Christa II. Beermann am Samstagabend mit fester Stimme. Dabei übergoss sie unter dem Jubel des versammelten Schützenvolks zusammen mit ihrem Gemahl König Ludger I. Stüer das stolze Wappentier mit sprudelndem Rebensaft.
Das war auch gleichzeitig der Auftakt zur diesjährigen Schützenfestsaison des Heimat- und Schützenvereins Hullern, zu dem das Königspaar auf den Hof Beermann eingeladen hatte.
Achim Korste, der 1. Vorsitzende der Hullerner Schützen, freute sich über die zahlreich erschienen Gäste und ehrte im Anschluss an sein Grußwort Ulrich Bäther für seine langjährigen Verdienste als Vogelbauer. Der hat das prächtige Wappentier aus Lindenholz in rund 60 Arbeitsstunden in seiner heimischen Werkstatt gefertigt.
Wohlgenährt und mit der beachtlichen Spannweite von rund 1,30 Meter sei er wohl für ein Flughöhe von 10.000 Fuß geeignet, meint Bäther augenzwinkernd. Ausgestattet mit Reichsapfel, Krone und Zepter, das auf Wunsch des Königs in Form eines Strahlrohrs gestaltet wurde, konnte sich der Vogel jetzt lange Zeit in Ruhe auf seinen eigentlichen Lebenszweck vorbereiten. Bäther verweist trotz der filigranen Struktur auf den massiven Korpus und sagt: „Der wird garantiert sehr wehrhaft und standfest sein.“
„Sechs Jahre sind genug“
„Die Namensgebung ergab sich aus den Anfangsbuchstaben beider Vornamen des Königspaares. Die Lippe verweist auf den Bezug zur Heimat und das Feuer im Namen bezieht sich auf den früheren Beruf des Königs. Der war Feuerwehrmann“, erklärte Königin Christa II.
Etwas Wehmut merkte man den Majestäten bei ihrer letzten Amtshandlung dann doch an. König Ludger sagte am Ende der Zeremonie: „Wir hatten eine insgesamt sechs Jahre währende, wunderschöne Zeit zusammen, doch mit diesem letzten spannenden Moment ist es auch genug.“

Im Anschluss lud er die Gäste zu einem kleinen Imbiss ein, doch gerade als sich das Schützenvolk um den Grillstand versammelte, geschah das Unfassbare. Schwarzmaskierte Vogeldiebe verschafften sich voll motorisiert Zugang auf das Hofgelände, luden den Schützenvogel auf ihr Gefährt und verschwanden in einer Rauchwolke.
Vorsitzender Achim Korste, der nun in zähe Verhandlungen um die Rückgabe des Vogels eintreten wird, sagt: „Wir haben einen Verdacht. Möglicherweise stecken ehemalige Mitanwärter des Königs hinter dieser feigen Tat.“
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