Fichtenholz findet in den heimischen Wäldern keinen guten Nährboden mehr und es bringt auch keinen Ertrag.

© picture alliance/dpa

Auch der Halterner Wald verändert sich durch den Klimawandel

rnForstbetriebsgemeinschaft

Halterns Waldbesitzer müssen umdenken: Die Fichte hat angesichts von Erderwärmung und Trockenheit keine Chance in den heimischen Wäldern mehr. Wie aber soll sich neuer Wald entwickeln?

Haltern

, 12.08.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Extremwetter haben in den vergangenen Jahren Wald großflächig zerstört. „Wetterextreme werden auch in Zukunft immer wieder auftreten“, prophezeite Dr. Norbert Asche vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Er hielt auf der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft einen Vortrag zum Thema „Der Wald in Zeiten des Klimawandels“. Waldökosysteme müssten sich neuen Gegebenheiten anpassen, sagte er. Denn der Klimawandel habe Einfluss auf Baumarten-Verbreitung und Ausprägung von Waldtypen.

Halterns Waldbesitzer müssen andere Bäume pflanzen

Die Fichte, so führte er aus, ist im Bereich der Halterner Forstbetriebsgemeinschaft - das ist die Gemeinschaft der Privat-Waldbesitzer - bei einer Erderwärmung von zwei Grad Celsius und nachlassender Niederschläge um zehn Prozent nicht mehr standortgerecht. Alternativen seien Küstentanne, Douglasie, Riesenlebensbaum, Roteiche, Rotbuche, Edelkastanie, Westliche Hemlok, Schwarzkiefer oder Atlaszeder.

„Eine Baumart ist dort standortgerecht, wo ihre bekannten ökologischen Ansprüche mit den Umweltbedingungen möglichst vollständig übereinstimmen“, erklärte Dr. Asche. Fest stehe, Klimawandel finde statt und es werde erwartet, dass extreme Wetterereignisse in Zukunft bleiben oder sich noch verstärken. Die Waldentwicklung ändere sich unter anderem durch Nährstoffmangel, Dürre, geringe Wasserhaltefähigkeit und Luftverschmutzung.

Jetzt lesen

Dr. Norbert Asche stellte auch fest, dass Deutschland nicht allein den Klimawandel aufhalten könne. „Die Spirale wird steil noch oben gehen, weil China, Russland, Indien und die USA sich nicht oder nur mangelhaft an den Bemühungen um CO2-Neutralität beteiligen“, sagte er.

Der Vorstand der Forstbetriebsgemeinschaft. Vorsitzender Karl-Gerd Siehoff (4.v.r.) verabschiedete Herbert Stockhofe (5.v.r.) als Geschäftsführer.

Der Vorstand der Forstbetriebsgemeinschaft. Vorsitzender Karl-Gerd Siehoff (4.v.r.) verabschiedete Herbert Stockhofe (5.v.r.) als Geschäftsführer. © privat

Karl-Gerd Siehoff, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Haltern, dankte für die interessanten und wertvollen Ausführungen.

Geringe Verkaufserlöse für geschlagenes Fichtenholz

Förster Martin Frank (Wald und Holz NRW, Forstbetriebsbezirk Haltern) berichtete von den Entwicklungen in Haltern. Danach wurde der Holzeinschlag in den Privatwäldern hauptsächlich durch die Massenerkrankungen der Fichte bei sehr geringen Erlösen beeinträchtigt. Kulturpflege und Pflanzungen von Nadel- und Laubholz gehörten neben den Rodungen zu den unter seiner Aufsicht durchgeführten Maßnahmen.

Dank an Geschäftsführer Herbert Stockhofe

Im Rahmen der Mitgliederversammlung verabschiedete sich Herbert Stockhofe als Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft. Durch die Veränderung der FBG von der indirekten zur direkten Förderung liegt die Geschäftsführung seit dem Jahr 2020 bei der NLF Saerbeck (Berater und Dienstleister). Karl-Gerd Siehoff dankte Herbert Stockhofe für die jahrelange überaus engagierte ehrenamtliche Arbeit zugunsten der Gemeinschaft.