Gut neun Wochen nach der tödlichen Messerstecherei in der städtischen Unterkunft am Lorenkamp soll bald Anklage gegen den 41 Jahre alten Tatverdächtigen aus Haltern erhoben werden, der kurz nach der Tat festgenommen wurde. Das hat die Staatsanwaltschaft Essen jetzt auf Anfrage mitgeteilt.
Grundsätzlich sei man immer noch dabei, zu den Hintergründen der Tat vom 25. Juni (Sonntag) zu ermitteln, erklärte Staatsanwältin Elisa Haering. Wie berichtet, soll der 41-jährige Halterner einen 44-Jährigen, ebenfalls aus Haltern stammenden Mann, mit einem Messer angegriffen haben. Mit schweren Stichverletzungen war das Opfer ins Krankenhaus gekommen und dort in der Nacht zum Montag gestorben.
Der Verdacht des Tötungsdeliktes hat sich aber inzwischen - trotz noch nicht vollständig vorliegender Ermittlungsergebnisse - erhärtet. Nach Haerings Angaben soll die Anklage „nach jetzigem Ermittlungsstand“ bis Ende September erhoben werden.
In den vier Gebäuden der Unterkunft am Lorenkamp sind sowohl Flüchtlinge als auch Obdachlose untergebracht.
Untersuchungshaft
Eine Zeugin hatte den Tatverdächtigen beobachtet. Die Polizei konnte den 41-Jährigen an seiner Wohnanschrift festnehmen. Einen Tag später war Untersuchungshaft angeordnet worden. Nach Informationen der Halterner Zeitung handelt es sich bei Opfer und mutmaßlichem Täter um Deutsche. Sie haben sich höchstwahrscheinlich gekannt.
Ermittlungen stocken
Unterdessen geraten die Ermittlungen zu dem Fall der 37 Jahre alten Frau aus Essen, die in der Nacht zum 28. Mai in der Autobahnauffahrt in Lavesum überfahren worden war, ins Stocken. Hier hatte sich zwar der Verdacht der versuchten Tötung nicht bestätigt, meinte Haering. Fraglich bleibt allerdings nach wie vor, ob eine vermutlich männliche Person, die mit einem Fahrzeug mit Ennepetaler Kennzeichen auf dem Seitenstreifen der Sythener Straße gestanden hatte, mit der Tat in Zusammenhang zu bringen ist.
Auch ein rosafarbener Schuh, der neben der Limousine auf der Fahrbahn gelegen hatte und sichergestellt werden konnte, wurde bislang nicht eindeutig dem Unfallopfer zugeordnet.
Keine Erinnerung mehr
Die 37-jährige Essenerin wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Derzeit befindet sie sich laut Staatsanwältin in einer Reha. Ob sie allerdings noch Licht ins Dunkel bringen kann, ist absolut unklar. „Das Opfer kann sich nicht mehr an die Vorfälle der betreffenden Nacht erinnern“, schilderte Elisa Haering. Unklar sei, ob sie jemals ihr Erinnerungsvermögen zurückerlangen könne.
Frau an A 43 in Haltern überrollt: Anfangsverdacht hat sich nicht bestätigt
Halterner (44) stirbt an Stichverletzungen: Verdächtiger in Untersuchungshaft
Vandalismus am Reformhaus: „Sind enttäuscht, dass so etwas passiert“