Der Streit zwischen Eigentümer und Pächter des Strandlokals „Treibsand“ am Silbersee II in Haltern zieht sich seit vielen Wochen hin. Nach einer hitzigen Verhandlung vor dem Amtsgericht in Marl ist nun ein Urteil gefallen.
Gegenstand der Verhandlung war eine Einstweilige Verfügung der Eheleute Kuchel, Betreiber des „Treibsand“, gegen Boris Riek und die Halterner Silbersee Vermietungsgesellschaft. Boris Riek ist der Eigentümer des Gebäudes und mit dem Unternehmen der ehemalige Verpächter des Strandlokals.
Seit etwa zwei Monaten beharrt Boris Riek darauf, dass die Eheleute Kuchel unrechtmäßig in seinem Gebäude Gastronomie betreiben. Mit Holzbrettern verbarrikadierte er den Eingang und behauptet, „jede einzelne, betretende Person verhält sich rechtsbrüchig“, wenn sie das Restaurant betreten würde.
Richterin widerspricht Eigentümer
Seit Donnerstag (29.6.) gibt es Klarheit im Rechtsstreit. In drei von vier Anklagepunkten bekommen die Eheleute Kuchel als Kläger Recht. „Für uns ist das ein Sieg auf ganzer Linie“, sagt ihr Anwalt Frank Stenner deutlich. Die Einstweilige Verfügung gegen Boris Riek ist laut Gerichtsurteil „zu bestätigen“.
Die Richterin macht in ihrem Urteil ebenfalls deutlich, dass sowohl das „Treibsand“ als auch die Strandbar „Maui Beach“ weiterhin geöffnet sind. Anderslautende Behauptungen sind laut Urteil „unwahr und rechtswidrig“. Ebenfalls war das Versperren mit Holzbrettern kurz vor dem 1. Mai, einer Aktion, die den ganzen Streit zum Hochkochen gebracht hat, eine „rechtswidrige verbotene Eigenmacht“ seitens Boris Riek.
Lediglich der Punkt, in dem die Kläger Boris Riek aufforderten, die Behauptungen, das „Treibsand“ und die „Maui Beach Bar“ seien geschlossen, auf der alten Internetseite des Silbersees zu widerrufen, lehnt die Richterin ab. Hierdurch werde „auch bei einem lediglich ‚vorläufigen‘ Widerruf die Hauptsache vorweggenommen“.
Die Eheleute Kuchel hoffen, dass durch das Gerichtsurteil wieder Ruhe am Silbersee II einkehrt. Durch das Verbreiten der Unwahrheiten von Boris Riek kündigte ein Veranstalter bereits einen Vertrag für eine Party auf dem Gelände. Ein Hochzeitspaar beabsichtigt ebenfalls die Kündigung des Vertrages aus Sorge, dass die Hochzeitsfeier nicht wie geplant stattfinden kann.
Hetze im Internet geht weiter
Boris Riek macht mit seiner Hetze auf Instagram derweil weiter. „Die Eheleute Kuchel und ihr, in vielen Dingen angeblich unwissender Anwalt werden glauben, sie hätten etwas gewonnen. Falsch“, schreibt er unter einem öffentlichen Beitrag auf der Plattform Instagram, in dem er über das gefallene Urteil spricht.
Boris Riek wirft den Eheleuten Kuchel vor, „Teil einer kriminellen Bande“ zu sein. Es würde „um komplexe Straftaten“ gehen. Schließlich stellt er die Frage: „Wann schreiten die Behörden endlich ein?“
Durch das Gerichtsurteil müsste er Äußerungen wie diese eigentlich unterlassen, solange keine Berufung eingelegt wurde. Ob die Eheleute Kuchel weiter dagegen vorgehen werden, bleibt abzuwarten. „Der Rechtsstreit ist beendet. Wir sind froh, dass uns das Gericht recht gegeben hat und wir jetzt Klarheit haben“, sagt Anwalt Frank Stenner.
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