Alljährliche Wallfahrt „Der Halterner Annaberg zieht die Schlesier an wie ein Magnet“

Wallfahrt: „Der Annaberg zieht die Schlesier an wie ein Magnet“
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Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft der Oberschlesier hatte zur alljährlichen Wallfahrt eingeladen. Nach rund 1,5 Kilometer Fußwallfahrt versammelten sich die Pilger, begleitet von Traditionsgruppen und Fahnenträgern, zunächst neben der Kapelle zu einem ersten Gebet. Markus Kemper sagte: „Es ist ein schönes Gefühl, gemeinsam zu singen und zu beten.“

Wallfahrts-Festhochamt

Nach einer kurzen Pause eröffnete Pater Prior Maurus Zerb (OCist) vom Zisterzienserkloster Bochum-Stiepel, einem Priorat des weltberühmten Stifts Heiligenkreuz im Wienerwald, mit dem feierlichen Wallfahrts-Festhochamt den ersten Höhepunkt des Tages.

Nach den einlassenden Gebeten sagte er: „Es freut mich heute besonders, hier zu sein, wo mich so vieles an meine eigene Kindheit erinnert.“ Im weiteren Verlauf machte er den Menschen Mut und verwies auf die tiefen Wurzeln des Glaubens, durch die viele auch in der Fremde eine neue Heimat gefunden hätten. Die sakralen Gesänge wurden vom Oberschlesischen Blasorchester Ratingen unter der Leitung seines Chefdirigenten Andreas Bartylla und dem Orgelspiel von Elina Semenova musikalisch begleitet.

Zum Ende des Hochamts nahmen die Gläubigen gemeinsam das Abendmahl ein. Im Anschluss bedankte sich der Landesvorsitzende Andreas Gundrum bei der Stadt Haltern für die Unterstützung und bei der Halterner St.-Sixtus-Kirchengemeinde für die gute Diözesen-übergreifende Zusammenarbeit. „Das ist ein gelungenes Beispiel gelebter Integration unter gleichzeitiger Beibehaltung von Tradition und Brauchtum.“

Grüße von Stadt und Land

Trotz mittlerweile einsetzenden Regens begleiteten danach viele Pilger Andreas Gundrum auf dem Kreuzweg zur feierlichen Kranzniederlegung an der im Jahr 1981 von der Landesgruppe errichteten St.-Anna-Stele. Nach einem Totengedenken überbrachten der Bürgermeister der Stadt Haltern am See, Andreas Stegemann, und Staatssekretär Josef Hovenjürgen (MdL) Grüße der Stadt und der Landesregierung.

Auf dem Festplatz erfreuten sich die mehr als 1.000 Pilger aus den Bistümern Aachen, Essen, Hamburg, Köln, Münster, Osnabrück und Paderborn an einem großen Platzkonzert des seit 40 Jahren bestehenden Ensembles „Oberschlesisches Blasorchester Ratingen“. Nach einer Mittagspause gab es Möglichkeiten, Kontakte mit der Oberschlesischen Bergmänner-Gruppe aus Recklinghausen oder Trachtengruppen zu pflegen oder sich zum Thema Familienforschung zu informieren. An Ständen konnten die Wallfahrer oberschlesische Back- und Wurstwaren kaufen.

Verbindung zur Heimat

Um 15.30 Uhr übernahm Prior Maurus Zerb, musikalisch begleitet von Organistin Semenova, auch die Leitung der St. Anna-Schlussandacht mit sakramentalem Segen.

Elisabeth Schwach aus Bielefeld kommt seit 40 Jahren nach Haltern. Für sie steht fest: „Das ist meine echte Verbindung zur Heimat in Schlesien.“ Der Dortmunder Josef Pastuska, gebürtig in Rosenfeld/Oberschlesien, sagte begeistert: „Der Tag war Balsam für die Seele.“

Wie schon seit Jahrzehnten trugen der Halterner Malteser Hilfsdienst und die Freiwillige Feuerwehr Haltern zu einem gelungenen Wallfahrtserlebnis bei. Erstere kümmerten sich um die Sanitätsversorgung und den Fahrdienst für Ältere und die Feuerwehr war auch in diesem Jahr wieder in die Verkehrsregelung eingebunden.

Andreas Gundrum zog am Ende ein positives Fazit: „Hier zeigt sich einmal mehr unsere starke Heimatverbundenheit. Der Halterner Annaberg zieht die Oberschlesier an wie ein Magnet.“

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