Und wieder war der Rüssel tot. Zum wiederholten Male stand Norbert Herbst am vergangenen Freitag (17.11.) vor einer defekten Erdgas-Tanksäule. Die Säule an Halterns einziger Erdgas-Tankstelle in Lavesum muss nicht zum ersten Mal repariert werden.
Das wäre ja alles auch nur halb so wild, wäre da nicht die nach Ansicht des Halterners mangelnde Kommunikation seitens der Stadtwerke. Norbert Herbst wünschte sich in Reparaturfällen eine Vorabinfo. Leuchtende Preisanzeigen würden falsche Hoffnungen machen. „Warum Werbung, wenn das Produkt nicht lieferbar ist?“, fragte sich Herbst nun erneut.
Das Problem: Die nächsten Erdgas-Tankstellen befinden sich in Herten, Lembeck und Senden. Ein großer Umweg – vor allem dann, wenn der Tank nicht ausreicht. So musste Norbert Herbst in der vergangenen Woche mit dem Reservekanister zur nächsten Erdgas-Tankstelle kommen.
Laut der Mitarbeiterin an der Avia-Tankstelle in Lavesum würden die Reparaturen noch mindestens drei Wochen andauern. „Kunden wissen wieder nichts“, ärgert sich Herbst. Stadtwerke-Sprecher Thomas Liedkte bestätigte, dass die Technik nach wie vor störanfällig sei.
Ärger gab es schon im Frühjahr
Nachdem der Erdgas-Kunde bereits im vergangenen April seinem Ärger Luft gemacht hatte, hoffte er auf Besserung. Und tatsächlich schien es dieses Mal auch besser zu laufen. In der Woche zuvor hatte Norbert Herbst sogar einen Anruf der Stadtwerke erhalten, der auf die eingeleitete Reparatur an der Erdgas-Tanksäule verwies. „Ich war begeistert und habe mich bedankt. Das hat mich wirklich sehr gefreut“, sagte Norbert Herbst.
Doch dabei blieb es dann auch. Laut dem Kunden sollte er von den Stadtwerken informiert werden, falls es zu einem längeren Ausfall käme. Diese Info blieb aber aus und Norbert Herbst landete doch wieder vor einer defekten Säule.
„Wollen Sie wirklich die letzten Kunden vertreiben?“, richtete sich der verärgerte Halterner direkt an die Stadtwerke. Diese reagierte wie folgt: „Wir haben Herrn Herbst geantwortet, dass es uns leidtut, wir aber an den Lieferzeiten des Ersatzteils nicht ändern können. Auch wir hätten uns eine frühere Lieferung gewünscht, weil wir ja selbst Erdgasfahrzeuge haben.“

Eine nicht zufriedenstellende Antwort, findet Norbert Herbst: „Bloße Entschuldigungen mag ich nicht mehr hören. Es muss sich was tun.“
Stadtwerke reagieren auf Kritik
Konkrete Vorschläge hat er für die Stadtwerke parat. Vor allem fordert Herbst regelmäßige, systematische Wartungen. „Muss die Anlage immer erst längerfristig ausfallen, bevor etwas passiert?“ Zudem sei für die Kunden eine Mailingliste oder eine offizielle Info über eine App wünschenswert.
Den Vorwurf der mangelnden Kommunikation weisen die Stadtwerke zurück. Sprecher Thomas Liedtke verwies auf den persönlichen Anruf, der Norbert Herbst über den Ausfall informierte. „Ein Mitarbeiter hat ihn sogar persönlich angerufen, um ihn über die aktuelle Störung zu informieren. Dabei wurde Herrn Herbst auch mitgeteilt, dass das Ersatzteil unverzüglich bestellt wurde und wir nun auf die Lieferung warten“, so Liedtke.
Für Norbert Herbst ist das nicht ausreichend. „Ein einzelner Anruf, der sich bald als überholt rausstellte, kann es doch nicht sein. Was soll das bringen?“, schimpfte er.
Erste Konsequenzen gezogen
Ein mögliches Ende der Erdgas-Tankstelle sei laut den Stadtwerken trotz wiederholter Probleme und überschaubarer Kundenanzahl nicht in Sicht. Wie schon im April betonte Thomas Liedkte, dass die Anlage weiterbetrieben werden soll, solange eine Reparatur wirtschaftlich vertretbar ist.
Beim Thema Erdgas will Norbert Herbst aus persönlicher Motivation weiter „am Ball bleiben“. Bezüglich seines Verhältnisses zu den Stadtwerken zog er jedoch bereits anderweitig Konsequenzen. Mit der Erdgas-Belieferung seines Hauses habe er bereits ein anderes Unternehmen beauftragt.
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