Verwirrung um Verkehrsregelung auf dem Nordwall Radler sollen besser geschützt werden

Verwirrung um Verkehrsregelung für Radfahrer auf dem Nordwall
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Verbale Attacken gegen Radfahrer und riskante Überholmanöver von Kraftfahrzeugfahrern haben die Grünen am Nordwall beobachtet. Ursache sei mangelnde Kenntnis über die dortige Verkehrsregelung. Denn dass es am Nordwall für Radler keine Pflicht gibt, den Radweg zu benutzen, sei vielen nicht bekannt.

Bei Überholmanövern der Autofahrer würden Radfahrer bewusst oder unbewusst geschnitten, um ihnen deutlich zu machen, dass sie auf dem Radweg zu fahren hätten, meinen die Grünen. „Das Verhalten ist gefährlich und sorgt für viel Unmut.“

Von Radfahrern wiederum würden auf dem Radweg Fußgänger manchmal weggeklingelt, weil sie fälschlicherweise der Ansicht seien, Vorrang zu haben. „Radfahrer haben sich aber unterzuordnen“, heißt es weiter.

Nach einem Antrag auf Änderung der verwirrenden Verkehrssituation, dem im Rat grünes Licht gegeben wurde, hat die Stadt nun eine Lösung für den Nordwall gefunden.

Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Münster und in Abstimmung mit dem NRW-Verkehrsministerium sollen künftig Fahrrad-Piktogramme auf der Straße eingesetzt werden, die verdeutlichen, dass die Fahrbahn auch für den Radverkehr freigegeben ist.

Zugleich soll die aktuelle Gehwegbeschilderung abmontiert werden. „Durch den Pflasterwechsel ist die Trennung von Geh- und Radwegräumen in den Seitenräumen des Nordwalls gegeben“, erklärt die Verwaltung.

Zeichen für Benutzungspflicht

Die Stadt weist ausdrücklich auf die Verkehrsregel hin, nach der Radfahrer die Straße benutzen und frei zwischen Radweg oder Straße wählen dürfen, wenn die Verkehrszeichen 237 (Radweg), 240 (gemeinsamer Geh- und Radweg) und 241 (Getrennter Geh- und Radweg) nicht vorhanden sind. Denn nur diese drei Schilder ordnen eine Radweg-Benutzungspflicht für Radfahrer an.

Ein weißes Fahrrad auf blauem Hintergrund, auch in Kombination mit einem Gehweg-Hinweis, weist auf einen benutzungspflichtigen Radweg hin. Auf dem Nordwall sollen künftig Fahrrad-Piktogramme verdeutlichen, dass Radler die Straße mitbenutzen dürfen.
Ein weißes Fahrrad auf blauem Hintergrund, auch in Kombination mit einem Gehweg-Hinweisschild, weist auf einen benutzungspflichtigen Radweg hin. Auf dem Nordwall sollen künftig Fahrrad-Piktogramme (rechts unten) verdeutlichen, dass Radler die Straße mitbenutzen dürfen. © dpa

Auf dem Nordwall befindet sich aktuell noch das „Gehweg“-Zeichen mit dem Zusatzschild „Radverkehr frei“. Damit bleibt es aber ein Gehweg, auf dem Fußgänger Vorrang vor dem Radverkehr haben. Radfahrer dürfen dort offiziell nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren. Auch das wissen viel Verkehrsteilnehmer ganz offensichtlich nicht.

Abstand halten

Schon vor dem Rückbau der Verkehrsbeschilderung und dem Aufbringen der Piktogramme - beide Maßnahmen sind für das kommende Frühjahr geplant - wird aktuell bereits auf dem Nordwall mit Schildern auf den notwendigen Abstand zu Radfahrern hingewiesen.

Die Tafeln der Verkehrswacht NRW seien an Straßenlaternen angebracht worden, hieß es seitens der Verwaltung. Auch am Breitenweg und an den Fahrradstraßen gebe es diese Hinweisschilder.

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