An der Stever sind tausende Fische gestorben. Gelsenwasser nennt jetzt den Grund.

An der Stever sind tausende Fische gestorben. Gelsenwasser stellte am Montag erste Untersuchungsergebnisse vor. © Gelsenwasser

750 Kilo tote Fische in der Stever: Feuerwehr ist in Haltern im Einsatz

rnGelsenwasser

Seit dem Wochenende sterben in der Stever in Haltern weiter Fische. Die Feuerwehr ist zur Belüftung im Einsatz. Jetzt äußert sich Gelsenwasser zu möglichen Maßnahmen.

Haltern

, 23.08.2022, 11:00 Uhr

750 Kilogramm tote Fische. Das ist die traurige Bilanz, die Gelsenwasser am Montagabend vom Fischsterben in der Stever in Haltern ziehen muss. Seit Sonntag kommt es auf dem letzten Abschnitt der Zwischenstever zu einem Fischsterben. Die Zwischenstever ist der 1,5 Kilometer lange Teil des Flusses, der die Hullerner und die Halterner Talsperre verbindet.

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Nach Untersuchungen äußert sich Gelsenwasser nun auch zu den Ursachen für das Sterben. In einer Mitteilung heißt es: „Die warme, trockene Wetterlage hat die Wassertemperatur der Zwischenstever auf 22 bis 25 Grad Celsius ansteigen lassen.“ Zu den Temperaturen komme die Algenblüte im Fluss und in den Stauseen. Die Algen reduzieren aktuell den Sauerstoffgehalt in der Stever. Gelsenwasser: „All dies sind Faktoren, durch die der Sauerstoffgehalt in der Zwischenstever sinkt und für Fische an einigen Stellen nicht mehr ausreicht. Aktuell ist dies vor allem im letzten, flachen Drittel der Zwischenstever der Fall.“

Letzte Woche waren die Werte noch in Ordnung

Es ist nicht das erste Fischsterben in der Stever in Haltern. Deswegen steht der Abschnitt des Flusses im Sommer unter ständiger Beobachtung: „Seit dem Frühsommer ermittelt Gelsenwasser zwei bis vier Mal wöchentlich Qualitätswerte an sechs Stellen der Zwischenstever, unter anderem den Sauerstoffgehalt.“ Bis Ende vergangener Woche waren diese Werte im grünen Bereich. Trotzdem wurden am 17. August vier Oberflächenbelüfter im mittleren und unteren Bereich der Zwischenstever in Betrieb genommen.

Die Belüftungsanlagen in der Stever erinnern ein bisschen an Wasserfontäne aus einem Schlossteich. In der Stever sollen sie aber nicht schön aussehen, sondern das Wasser mit Sauerstoff anreichern.

Die Belüftungsanlagen in der Stever erinnern ein bisschen an Wasserfontäne aus einem Schlossteich. In der Stever sollen sie aber nicht schön aussehen, sondern das Wasser mit Sauerstoff anreichern. © Andre Ziegert

Die Oberflächenbelüfter tragen Sauerstoff in das Wasser, um so der Hitze und der Algenblüte entgegenzuwirken. Das Fischsterben verhindern konnten sie aber nicht. Gelsenwasser: „Am Wochenende sanken die Sauerstoffwerte in der Zwischenstever dann teilweise trotzdem plötzlich deutlich ab.“

Feuerwehr Haltern hilft an der Zwischenstever

Am Montag hat Gelsenwasser dann weitere Maßnahmen ergriffen. In Höhe der Siedlung Overrath ist jetzt ein Strahlbelüfter im Einsatz. Das Gerät saugt Wasser ein und stößt einen mit Sauerstoff angereicherten Wasserstrahl aus. Auch die Feuerwehr Haltern ist im Einsatz: Sie hilft dabei, das Wasser zu belüften.

Mehrere Belüftungsanlagen sind aktuell an der Stever im Einsatz.

Mehrere Belüftungsanlagen sind aktuell an der Stever im Einsatz. © Gelsenwasser

Im Frühsommer hatte Gelsenwasser 100.000 Euro in eine variable Sperre investiert. Wie Gelsenwasser mitteilt, soll „dieser bewirken, dass das Wasser innerhalb der Talsperre über ihn hinüber fließen muss, bevor es von den Pumpen am Wehr angesaugt wird.“ So soll verhindert werden, dass „nur Wasser aus dem grundnahen, manchmal sauerstoffärmeren Bereich der Talsperre Hullern in die Zwischenstever gepumpt wird.“

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