
© Kevin Kindel (Archiv)
3G am Arbeitsplatz: Wie groß ist der Aufwand bei Halterner Arbeitgebern?
3G am Arbeitsplatz
Firmenmitarbeiter, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen jetzt täglich einen negativen Coronatest nachweisen. Stellt das Arbeitgeber in Haltern vor Herausforderungen?
Am 24. November ist das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft getreten. Darin enthalten sind auch wichtige Regelungen, die das Infektionsrisiko für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer senken sollen – etwa die Homeoffice-Pflicht und die 3G-Regelung am Arbeitsplatz.
Das bedeutet, dass der Zutritt zur Arbeitsstätte nur noch Beschäftigten mit 3G-Status erlaubt ist – das heißt, sie müssen gegen das Coronavirus geimpft sein, genesen oder negativ getestet. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die entsprechenden Nachweise vor Betreten der Arbeitsstätte zu kontrollieren.
Wie haben Unternehmen in Haltern die Einhaltung dieser neuen Vorschriften geregelt. Ist die Einhaltung mit großem Aufwand verbunden? Wir haben bei einigen nachgefragt.
Stadt Haltern bietet selbst Mitarbeitertests an
Bei der Stadt Haltern entstehen keine langen Schlangen am Arbeitsplatz oder vor der Rathaustür. „Die 3G-Kontrolle der Mitarbeitenden erfolgt bei uns dezentral durch die jeweiligen Fachbereichsleiter“, teilt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier auf Anfrage mit. „Da der überwiegende Teil unserer Mitarbeitenden geimpft ist, fällt der Kontrollaufwand gering aus.“
„Beim Betreten unserer Gebäude müssen die von der Regelung betroffenen Mitarbeitenden bereits einen negativen Bürgertest mit sich führen, der nicht älter als 24 Stunden ist“, so Hoffmeier weiter. Die Stadtverwaltung bietet außerdem zweimal in der Woche (Montag und Mittwoch) Mitarbeitertestungen an. „An diesen Tagen dürfen die Mitarbeitenden auch ohne aktuell vorliegenden Bürgertest das Gebäude betreten, um den von uns angebotenen Test durchzuführen.“ Aktuell sind bei der Stadt Haltern insgesamt 487 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Rund 100 Mitarbeiter haben die Stadtwerke Haltern (mit leichten saisonalen Schwankungen). „Der allergrößte Teil unserer Kolleginnen und Kollegen ist geimpft“, teilt Stadtwerke-Sprecher Thomas Liedtke auf Anfrage mit. „Inzwischen dürfen Arbeitgeber ja den Impfstatus abfragen und darüber haben uns auch alle informiert.“
Hoffen auf weitere Erstimpfungen
Die Mitarbeiter der Stadtwerke, die keinen Impfstatus haben, müssen an jedem Morgen einen negativen Coronatest vorlegen. „Der darf nicht älter als 24 Stunden sein, dadurch hat man die Möglichkeit, sich auch schon am Abend vorher für den nächsten Tag testen zu lassen“, so Thomas Liedtke.
Ähnlich wird das Verfahren bei der Stadtsparkasse Haltern angewandt. “Unsere geimpften Mitarbeiter haben uns den Nachweis vorgelegt“, sagt Vorstand Helmut Kanter. „Diejenigen, die nicht geimpft sind, müssen jeden Morgen beim Betreten des Gebäudes den Testnachweis erbringen. „Aber das sind nur noch eine Handvoll unserer 92 Mitarbeiter, insofern hält sich der Aufwand in Grenzen.“ Kanter hofft allerdings, dass sich jetzt noch weitere Mitarbeiter impfen lassen werden.
Bei der Volksbank übermitteln die Mitarbeiter, die noch nicht geimpft sind, ihr aktuelles Testergebnis elektronisch an die Personalabteilung. Auch hier wurde der Impfstatus abgefragt. „Erst danach dürfen die Nicht-Geimpften das Gebäude betreten“, sagt Vorstand Henning Henke. “Das ist aber bei uns nur ein minimaler Aufwand, da inzwischen 99 Prozent unserer Belegschaft geimpft sind.“
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
