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Tabi zieht Fazit über Datingshow: „Das hat mich an meine Grenzen gebracht“
„Princess Charming“
Nach Folge drei war für Tabi bei „Princess Charming“ Schluss. Ihre Teilnahme bei der Datingshow sieht die Dortmunderin trotzdem als Erfolg. Nur eine Entscheidung von RTL kann sie nicht ganz nachvollziehen.
Sie hat es noch mal versucht. In der Happy Hour der dritten Folge hat Tabi noch einmal mit Princess Irina Schlauch gesprochen, noch einmal nach Argumenten gesucht, warum sich die beiden lesbischen Frauen doch näher kennenlernen sollten. „Mir war klar, dass ich sonst zu 100 Prozent raus bin“, erklärt die Dortmunderin ihr Vorgehen.
Nur gebracht hat es am Ende nichts. Die dritte Ladies Night war für Tabi auch die letzte. Irina Schlauch mag der Hauptgewinn der Datingshow sein, mit leeren Händen steht Tabi am Ende aber nicht da.
Aus in der dritten Folge
„Ich bin froh, dass ich zeigen konnte, dass lesbische Frauen total individuell sind“, sagt die Dortmunderin. „Ich fand es auch selber schön, so viele verschiedenen Charaktere kennenzulernen.“
Die Freude, dabei gewesen zu sein, überwiege. Andererseits habe sie von Beginn an mit den Anforderungen des Formats an die Kandidatinnen gefremdelt. „Mein Fazit ist auch, dass es nichts für mich ist, wenn 20 Frauen um eine Frau kämpfen.“
Konzept ist nichts für sie
Zu kurz und umkämpft waren die Gespräche, die Tabi nur während der Happy Hour mit Irina führen konnte, weil die Kölner Anwältin die Dortmunder Jura-Studentin auf kein Date eingeladen hatte.
Ihre Mitkonkurrentin Johanna verglich das Warten während der Happy Hour mit der Sprechstunde beim Arzt - nur wird man bei „Princess Charming“ eben nicht aufgerufen und die Extrovertierten kommen zuerst dran.
Wie beim Arzt in der Sprechstunde
Zu den Extrovertierten zählt sich die in der Show stellenweise eher zurückhaltend auftretende Tabi nicht. Auch auf einmal mit 20 Frauen in einer Art Riesen-WG zu wohnen, wo die Dortmunderin doch sonst im doppelten Sinne einen Single-Haushalt führt, sei für sie eine Herausforderung gewesen. „Das hat mich persönlich auch an meine Grenzen gebracht“, sagt sie.
An ihren Mitbewohnerinnen habe es allerdings nicht gelegen. Sie sei überrascht von dem guten Zusammenhalt gewesen, mit dem sie im Vorfeld so nicht gerechnet hätte, spricht gar von „absoluter Harmonie“ unter den Frauen.
Kritik am Produzenten der Serie
Stattdessen ist es vielmehr der Produzent der Serie, also RTL/TVNOW, den sie in einem Punkt kritisiert: „Ich finde, dass die Frauen relativ oft bei Gesprächen gezeigt werden, die sich um Sex drehen.“
Das entkräfte dann auch nicht das Vorurteil, lesbische Frauen hätten nur das Eine im Kopf und würden nur über Sex reden. „Viel, was unsere Persönlichkeit gezeigt hätte, unsere Geschichte, was hinter uns steckt, ist dadurch ein bisschen in den Hintergrund gerückt worden“, sagt Tabi enttäuscht.
Wenig Sendezeit für wichtiges Thema
Am Ende ist ein TV-Sender dann eben auch auf die Unterhaltung seiner Zuschauer bedacht und eine Serie wie „Princess Charming“ kann nicht allein dafür sorgen, dass sich Vorurteile und jahrzehntelange Ablehnung gegen Lebensentwürfe, die nicht dem eigenen entsprechen, in Wohlgefallen auflösen.
Die Kandidatinnen, die ja so unterschiedlich aufgetreten sind - ob elegant, seriös oder lässig, still und bedacht oder schrill und impulsiv - haben auf jeden Fall einen großen Beitrag zu mehr Akzeptanz geleistet.
Zurück im normalen Leben
Zu Sarina aus Aachen und Miri aus Köln hält Tabi noch Kontakt. Mit beiden habe sie sich gut verstanden und weit seien die Wege für einen Besuch ja auch nicht. Außerdem steht am Ende der Staffel ja noch das große Wiedersehen der Kandidatinnen an.
In der Zwischenzeit macht die Dortmunderin aber erst einmal mit ihrem Jura-Studium weiter, geht wie jeden Dienstag zum Fußballtraining. Das sei ohnehin die beste „Partnerbörse“, meint sie mit einem Augenzwinkern.
Geboren in Ulm, aufgewachsen im Allgäu, angekommen im Ruhrgebiet schreibe ich über alles, was die Menschen in Dortmund und Umgebung umtreibt.