Sandra und Jörn Haumann haben den geerbten Wibbelings Hof in ein wunderschönes Restaurant & Café verwandelt. © Daniel Immel (A)

Restaurant-Check

Burger und Büffel-Mozzarella zwischen Rapsfeldern: So schmeckt’s am Wibbelings-Hof

Erst seit gut einem halben Jahr gibt es den Gastronomiebetrieb Wibbelings-Hof. Neben Kaffee und Kuchen stehen mittlerweile auch warme Speisen und Gourmet-Küche auf der Karte. Ein Test.

Holthausen

, 30.04.2022 / Lesedauer: 4 min

Der Wibbelings-Hof liegt neben Bauernhöfen und knallig gelben Rapsfeldern mitten in Holthausen - einem der ländlichsten Dortmunder Stadtteile. Wer nach einem Spaziergang oder einer Radtour durch die Felder Lust auf ein Gläschen Wein, ein Stück Kuchen oder Mittagessen bekommt, ist hier richtig aufgehoben.

Wie funktioniert der Restaurant-Check? Wir gehen ohne Vorankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Läden so, wie wir über sie auch mit Freuden und Bekannten sprechen würden. Mit ihren Schwächen, mit ihren Stärken. Ehrlich.

Reservieren kann man im Vorfeld per E-Mail oder Telefon. Am frühen Sonntagnachmittag waren zwar genug Plätze für einen spontanen Besuch frei, wir sind aber auf Nummer sicher gegangen und hatten im Vorfeld einen Tisch reserviert.

Das Ambiente

Beim Betreten des Hofes wurden wir an der Türschwelle sofort freundlich in Empfang genommen. Die Kellnerinnen duzen alle Gäste ohne Umschweife. Das ist natürlich nicht jedermanns Fall, aber meine Begleitung und ich haben uns dadurch gleich ein Stück „heimischer“ gefühlt.

Vom Eingang geht es vorbei an den Verkaufsregalen des Hofladens, bestückt mit Wein- und Schnaps-Variationen, in den Innenraum. Die weißen Wände lassen alles sehr hell und freundlich wirken. Die Holzböden und -möbel verleihen dem Restaurant einen rustikalen Touch. Aber alles auf moderne Art.

Da wir den Wibbelings-Hof bei schönstem Frühlingswetter besuchen, entscheiden wir uns dafür, auf der Terrasse Platz zu nehmen. Hier gibt es nicht viele Sitzmöglichkeiten, sodass es im Sommer bestimmt schwierig werden könnte, spontan einen Tisch in der Sonne zu ergattern.

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Auf klassischen Garten-Möbeln sitzt man hier mitten in der Natur. Als „Stadtkind“ habe ich mich sofort in die Atmosphäre verliebt. Vom benachbarten Hof schallen Hufgeklapper und Gewieher an unseren Tisch, der direkt an eine Wiese voll Klee und wildem Löwenzahn grenzt.

Die Karte

Auf einer halben DinA4-Seite und mit nur zwei Hauptgerichten ist die Karte überschaubar, aber wir werden trotzdem fündig. Ein kleines Manko: Zu den Hauptgerichten stehen keine näheren Infos auf der Karte, man erfährt also allein vom Karte-Lesen nicht, welche Zutaten und Beläge verwendet werden.

Die Getränkeauswahl erstreckt sich von Säften und Softdrinks über Kaffeespezialitäten hin zu Weinen (Glas oder Flasche) und Aperitifs, wie beispielsweise Lillet.

Die Vorspeise

Als Vorspeise bestellen wir die „Cremesuppe“. Die Suppen wechseln wöchentlich - wir bekommen eine Spargelcremesuppe mit hausgemachtem Knäckebrot serviert. Garniert ist die Suppe mit frischer Kresse. Am Tellerboden schwimmen reichlich Stücke grüner Spargel.

Die Cremesuppen wechseln am Wibbelings Hof wöchentlich. Bei unserem Besuch wurde Spargelcremesuppe serviert. Dazu gab es ein Stück hausgemachtes Knächebrot. © Janine Jähnichen

Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nie eine Spargelcremesuppe gegessen habe. Fürs erste Mal war die Suppe durchaus lecker, auch wenn ich in diesem Leben wahrscheinlich kein Spargel-Fan mehr werde. Meine Begleitung hat sich vor allem über die Spargelstücke gefreut und darüber, dass grüner Spargel verwendet wurde. Mein Highlight war das selbst gebackene Knäckebrot.

Die Hauptspeisen

Als Hauptgericht konnten wir zwischen dem „Wibbelings-Hof-Burger“ und Salat wählen. Zum Salat kann man wahlweise Büffel-Mozzarella oder Hähnchen-Streifen hinzufügen. Ich entscheide mich für den Salat mit Büffel-Mozzarella, meine Begleitung für den Burger.

Der Burger wird ohne Beilage serviert. Das Fleisch vom Patty stammt von einem Hof in der Nähe. © Janine Jähnichen

Der Burger wird ohne Beilage serviert. Seine Optik machte mich allerdings gleich neidisch: Zwischen den Brötchenhälften türmen sich Rucola, frische Gurken-Streifen, zwei große Tomatenscheiben und ein saftiger, mit Käse überbackener Rindfleisch-Patty. Unter dem Patty tropft eine ketchupartige Sauce heraus.

Der Patty ist von innen noch leicht rosa - was meine Begleitung freut.

Zusammengehalten wird der Burger durch einen Holzspieß. Der leistet auch ganze Arbeit, lediglich bei den letzten zwei drei Gabeln „flutschen“ die Burger-Schichten auseinander.

Meine Begleitung ist sehr zufrieden mit dem Geschmack des Burgers. Dass es keine Pommes oder Ähnliches als Beilage gibt, findet mein Begleiter zwar erst etwas komisch, nach dem Essen sieht er allerdings den Vorteil: „Ich bin jetzt gut satt, aber nicht so unangenehm vollgestopft.“

Der Salat macht nicht nur den Geschmacksnerven Spaß. Auch optisch kann er sich durch die pinken Akzente sehen lassen. © Janine Jähnichen

Mein Salat besteht aus Rucola, Pflücksalat, Cherrytomaten, eingelegten Gurken, roter Beete, Radieschen und dem extra bestellten Büffel-Mozzarella. Dazu werden drei Scheiben Knäckebrot gereicht.

Mich hat es überrascht, dass der Büffel-Mozzarella nicht in Form einer großen Kugel, sondern als Mini-Bällchen serviert wurde. Geschmeckt hat er aber genau so, wie ich es mir vorgestellt habe - und „zerfloss“ beim Draufbeißen auf der Zunge.

Auch wenn die Portion auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so üppig wirkte, war ich im Anschluss pappsatt.

Das Dessert

Sonntags ist Kuchen-Tag, daher bestellen wir uns zum Nachtisch noch was Leckeres aus der Kuchentheke. Fünf Kuchensorten werden uns angeboten: Himbeer-Schmand mit eingebackenen Windbeuteln, Käsekuchen, Apfel-Streusel, Eierlikörtorte und Maracuja-Käse-Sahne.

Der Himbeer-Schmand-Kuchen mit eingebackenen Windbeuteln war der leckere Abschluss des Besuchs am Wibbelings Hof. © Janine Jähnichen

Wie sich im Nachhinein bei der Recherche herausstellt, werden alle Kuchen und Torten von Inhaberin Sandra Haumann selbst gebacken. Wer keinen Kuchen möchte, kann zwischen Waffeln mit Puderzucker, Eis, Kirschen und Sahne wählen.

Wir teilen uns ein Stück des Himbeer-Schmand-Kuchens. Die Kombination aus den süß-sauren Himbeeren, dem erfrischenden Schmand und den schweren Windbeuteln schmeckt einfach nur gut. Das wiederum führt dazu, dass wir uns doch ein bisschen ärgern, nur ein Stück bestellt zu haben.

Die Preise

Für die Cremesuppe zur Vorspeise zahlen wir jeweils 6,90 Euro. Der Burger kostet 13,90 Euro und der Salat mit Büffel-Mozzarella 11,90 Euro. Das Stückchen Kuchen schlägt mit 4 Euro zu Buche.

Für eine große Flasche Wasser zahlen wir 6,50 Euro, für ein Glas Lillet Wild Berry 7,80 Euro und für eine Tasse Milchkaffee 4,20 Euro. Insgesamt landen wir an diesem Nachmittag mit zwei Personen à zwei Gängen und einem gemeinsamen Dessert sowie drei Getränken bei 62,10 Euro.

Das Fazit

Die herzliche Bedienung und die liebevolle Hof-Idylle im Außenbereich haben dafür gesorgt, dass wir uns am Wibbelings-Hof gleich wohlgefühlt haben. Das Essen hat ohne Weiteres sehr gut geschmeckt. Ich hätte im Vorfeld zwar gerne auf der Karte gelesen, woraus genau der Salat besteht, um zum Beispiel die rote Beete auszusortieren. Allerdings hätte ich natürlich auch einfach bei der Bedienung nachfragen können.

Wibbelings Hof: Wittichstraße 23, 44339 Dortmund; Tel: (0152) 22501188; E-Mail: kontakt@wibbelings-hof.de; Öffnungszeiten: freitags 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 12 bis 18 Uhr; Fine Dining: Freitag und Samstag ab 19 Uhr; www.wibbelings-hof.de

Ein Pluspunkt: Die Betreiber setzen auf regionale Produkte. Das Rindfleisch des Burgers stammt beispielsweise vom Landwirt Baukloh aus Holthausen.

Alles in allem ist ein Besuch am Wibbelings-Hof sehr lohnenswert - egal ob zum Wein, Kuchen oder Burger-Essen.

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