
© Jörg Bauerfeld
Zwischen Phoenix-See und B236 entsteht ein riesiges Gewächshaus
Urbanes Gärtnern
Im Industriegebiet östlich des Phoenix-Sees gibt es eine neue Attraktion. Ein großes Gewächshaus ist in direkter Nachbarschaft zur B236 aus dem Boden gewachsen – auf einer Industriebrache.
Ein Gewächshaus in einem Industriegebiet? Der Standort nahe der B236 ist schon ziemlich merkwürdig, denn ein Teil des rund 5000 Quadratmeter großen Geländes war einmal eine Industriebrache, der Rest ist felsiger Boden: die Kuppe des sogenannten Kaiserbergs nämlich.
Es soll Gemüse vor Ort angepflanzt werden
Also, was geschieht in diesem überdimensionalen Treibhaus in Phoenix-See-Nähe? Die Antwort ist eigentlich einfach. Es soll dort Gemüse angebaut werden. Und zwar auf eine ganz besondere Art. In diesem Projekt der Stadt Dortmund und der Grünbau inklusiv gGmbH geht es um das urbane Gärtnern. Also das Anlegen von Beeten und der Aufzucht von Pflanzen mitten in der Stadt.

Mithilfe von Hochbeeten soll das urbane Gärtnern erlernt werden. © Jörg Bauerfeld
Das ist ohnehin im Moment ein großes Thema. Um diese Art der Pflanzung zu erlernen, gibt es nun eben ein großes Treibhaus im Industriegebiet östlich des Phoenix-Sees. Im Sommer 2020 wurde mit der Vorbereitung der Fläche am Ende der Oberen Peking Straße in Schüren begonnen. „Wir wollen zeigen, dass auch auf Flächen, die man nicht unbedingt mit Landwirtschaft in Zusammenhang bringt, gepflanzt und geerntet werden kann“, sagt Frank Plass (Grünbau).
Aber wie und was wird gepflanzt? Im Inneren des Gewächshauses werden jede Menge Hochbeete angelegt. „Das ist auch das, was in den Stadtgebieten modern geworden ist“, erklärt Frank Plass. Einige solcher Projekte laufen auch schon in der Nordstadt.
Förderung für „Ein-Euro-Jobber“
Das Projekt in der Nähe des Phoenix-Sees hat noch eine besondere Note. Denn hier werden zurzeit „Ein-Euro-Jobber“ an das Gärtnern herangeführt. Gefördert bis Anfang 2022 soll dann hier Gemüse angebaut werden, das anschließend an die Dortmunder Tafel geliefert wird. Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen sollen es werden. Im Winter kommen dann verschiedene Salate in die Hochbeete.

Das Gelände befindet sich am Kaiserberg in der Nähe des Phoenix-Sees. © Jörg Bauerfeld
Auch Pläne für die Zeit nach dem Auslauf der Förderung gibt es schon. Denn der Pachtvertrag für das Grundstück gilt erst einmal für zehn Jahre – und so lange soll auf dem Kaiserberg auch angebaut werden. Aber was geschieht dann mit dem Gemüse? Die Idee: Es soll zum Beispiel der Gastronomie vor Ort angeboten werden. Nach dem Motto: regionale Produkte für die regionale Küche.
Auch sollen Schulklasse und Kindergärten dazu animiert werden, in dem großen Treibhaus ihre eigenen Hochbeete zu bestellen. Alles im Sinne der urbanen Landwirtschaft, die man auf allen erdenklichen Plätzen durchführen kann.
Aber erst muss alles fertiggestellt werden, die Hochbeete im Innen- und Außenbereich aufgestellt und bepflanzt werden.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
