Ein erneuter Tagebruch Anfang April sorgt einmal mehr für eine Sperrung auf der Wickeder Straße in Dortmund. Für die Autofahrer ist die Straße eine wichtige Verbindung zwischen Wickede und Husen-Kurl. Doch diese bleibt erst einmal dicht.
Für Anwohner Gerhard Stranz ist die Sperrung gerade dann ein Ärgernis, wenn er in Richtung Lünen und Kamen fahren muss. Denn durch eine weitere Baustelle, knapp hinter der Dortmunder Stadtgrenze, verlängert sich der Fahrtweg für ihn immens. Entweder muss er einmal außen um Husen-Kurl herum fahren, oder über den Unnaer Ortsteil Afferde weiträumig ausweichen.
Die zweite Baustelle befindet sich in Kamen-Methler auf der Wasserkurler Straße. Diese ist wegen Brückenarbeiten gesperrt. Auf das Problem aufmerksam geworden ist Stranz, als er neulich Besuch bekam. „Als sie anriefen habe ich gesagt, dass sie wegen der Baustelle auf der Wickeder Straße über Wasserkurl ausweichen können, aber als sie sagten, dass dort auch gesperrt sei, ist mir das Problem zum ersten Mal aufgefallen.“
Für ihn fehlt in diesem Fall ausreichende Kommunikation in zweierlei Hinsicht. „Zum einen würde ich mir wünschen, dass die Bürger mehr informiert werden über die Baustelle in der Nähe.“ Zum anderen bemängelt er die Kommunikation zwischen den beiden Städten. Grundsätzlich, sagt er, finde er es gut, dass „auf der Wickeder Straße jetzt endlich etwas gemacht wird“. Aber die aus seiner Sicht fehlende Abstimmung mit dem benachbarten Keis Unna, der für die Baustelle in Kamen verantwortlich ist, stört ihn.
Durch diese Situation ergebe sich außerdem ein weiteres Problem: „Der Zeitverlust, den man dadurch hat, ist der eine Teil. Aber ich frage mich auch was mit dem ökologischen Aspekt ist. Weil jetzt viele Fahrzeuge zusätzliche Kilometer zurücklegen müssen. Da werden viele Abgase produziert und der Umwelt wird eine zusätzliche Belastung zugefügt“, sagt er.
Sperrung an Wickeder Straße „alternativlos“
Vonseiten der Stadt Dortmund heißt es, dass die Baustelle und die damit verbundene Sperrung nicht zu vermeiden gewesen sei. „Es war nicht anders zu lösen. Der Handlungsbedarf hier ist alternativlos. Ich gehe sorgfältig mit dem Begriff um, aber wir müssen jetzt hier dran“, sagt Christian Falk, der technische Betriebsleiter der Stadtentwässerung. Er und weitere Beteiligte hatte auf einem Ortstermin am Freitag (21. April) über die Sperrung informiert.
Und: Die Verkehrsbehörden seien natürlich auch städteübergreifend im Austausch, allerdings sei in diesem Fall keine andere Lösung möglich gewesen.

Wie lange ist die Wickeder Straße gesperrt?
Und die wie lange soll die Vollsperrung der Wickeder Straße dauern? Projektleiter Christoph Statetzni von der ausführende Firma Gelsenwasser prognostiziert im Idealfall ein halbes Jahr für die Baustelle.
„Wir sind aktuell noch in den Vorbereitungen und sichern die Versorgungsleitungen. Das dauert noch etwa zwei Wochen. Dann stehen die Verpressarbeiten und die Bohrungen an, die etwa zwei bis drei Monate dauern. Im Nachgang wird dann der Kanal saniert, was auch etwa drei Monate dauert“, sagt Statetzni.
Christian Falk drückt da ein wenig auf die Euphorie-Bremse. „Wir tun alles, um das zu beschleunigen, gehen aber etwas konservativ da ran und rechnen mit einer Sperrung bis zum Jahresende.“
Ähnlich zurückhaltend formuliert er auch seine Prognose für die Kosten. Statetzni spricht in seine ersten Rechnung von etwa 400.000 Euro. Falk sagt, dass die Stadt „eher mit einer halben Million“ plane. Die 400.000 Euro beziehen sich laut Falk eher auf den absoluten Idealfall. Aber: Die Kosten sollen nicht an die Anwohner weitergegeben werden.
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